KAUFEN oder NICHT: Freiheit statt Todesstrafe

Insekten schwirren durch eine feindliche Welt: Dort lauern klebrige Fliegenfänger, Elektro-Todeskästen und die rechte Hand von Barack Obama. Als eine Fliege den US-Präsidenten kürzlich bei einem Interview störte, erschlug er das Tier vor laufender Kamera. So viel Brutalität muss nicht sein. Das fand auch die Tierschutzorganisation Peta, die Obama nun einen Fliegenfänger schenken möchte, damit er das Leben der kleinen Störenfriede verschont. Für den normalen Verbraucher, der nicht von Peta beschenkt wird, gibt es eine Zukunft ohne lästige Insekten und ein reines Gewissen dazu für nur 7,95 Euro – mit dem „Lebendfanggerät Snapy“. Das gibt es bei snapy.de im Netz oder in Naturkaufhäusern.

Früher mussten Tierfreunde mühsam mit Glas und Papier hantieren, wenn sie ein Insekt in einem Stück nach draußen befördern wollten. Snapy hat beide Utensilien in einem Gerät vereint. Fantastisch. Wer ist nicht gerne ein besserer Mensch?

Aber: Es sind überhaupt keine Insekten in meiner Wohnung, um das Gerät zu testen. Ich öffne also mein Nutella-Glas und stelle es als Köder aufs Fensterbrett. Wenig später taumelt eine Wespe in Richtung Nussnougatcreme. Ich greife zum Snapy. Es liegt gut in der Hand, wie ein Bartschneider, nur etwas leichter. Ich öffne den Schieber und stülpe die Fangkammer über das Insekt. Klappe zu, Tier gefangen. Jetzt könnte ich meine persönliche Haus-Wespe mit zum Einkaufen nehmen, sie meiner Freundin vorstellen oder ins Freibad ausführen. Aber der moralische Appell von Snapy ist stärker: „Freilassen statt töten.“ Ich trete ans Fenster, halte den Snapy mit ausgestrecktem Arm nach draußen und entlasse die Wespe in die Freiheit.

Einen Moment lang fühle ich mich erhaben, menschlich und anständiger als Barack Obama. Wenn das nichts ist. Danke, Snapy.

DAS TESTURTEIL: 10 Punkte: Sofort kaufen (höchste Wertung)

Joachim Telgenbüscher