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20 000 Euro hat eine Frau in einem Linienbus in Hamburg gefunden. Hier die Linie 36, die am Jungfernstieg hält.

© Hamburger Verkehrsbetriebe

Linienbus in Hamburg: Kein guter Ort, um Geld zu finden

Eine Frau aus Hamburg findet ein kleines Vermögen. Meldet sich innerhalb von sechs Monaten niemand, erwirbt sie Eigentum und darf das Geld behalten - außer im Bus.

Fein säuberlich gerollt lagen die Geldscheine in einer bunten Plastiktüte auf dem Sitz: 20.000 Euro. Es ist ein kleines Vermögen, das eine Hamburgerin vergangene Woche Dienstag in einem Hamburger Linienbus gefunden hat. Sie war so ehrlich und gab das Geld bei der Polizei ab. Noch immer hat sich kein Eigentümer gemeldet - dennoch darf die Frau nicht auf den Batzen Geld spekulieren.

Die Stadt kassiert die Kohle ein

Normalerweise dürfte sie das Geld behalten, wenn sich nach sechs Monaten noch immer niemand gemeldet hat. Das ist dann juristisch der Eigentumserwerb durch "Fund". Doch weil die Hamburgerin den Fund in einem Bus und nicht auf der Straße machte, kassiert die Stadt die 20.000 Euro ein. Dafür ist ein relativ unbekannter Gesetzesparagraf verantwortlich. Dieser besagt, dass im öffentlichen Nahverkehr und bei Behörden gefundenes Geld auch im Besitz der Stadt bleibt, wie ein Sprecher des Bezirksamts Hamburg-Altona am Donnerstag erklärte.

Auch der Finderlohn wird halbiert

Und nicht nur das. Wegen der Sonderregelung halbiert sich auch der gesetzliche Finderlohn von drei Prozent. Statt wie üblich mit 600 wird die Frau nur mit 300 Euro für ihre Ehrlichkeit belohnt. „Ich habe das Gefühl, als ehrliche Finderin auch ein bisschen die Dumme zu sein“, sagte die Frau dem „Hamburger Abendblatt". Dennoch darf sie sich feiern lassen: Als ehrliche Finderin gebührt ihr immerhin alle Ehre. (sal/dpa)

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