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Wirtschaft: Kein Kinderspiel

Ein harmloser Name, eine beinharte Strategie: Als der Hedge-Fonds „The Children’s Investment Fund“ (TCI) im vergangenen Jahr bei der Deutschen Börse einsteigt, ahnt der Vorstand noch nicht, was die neuen Investoren vorhaben. Der von dem britischen Multimillionär Chris Hohn geleitete TCI-Fonds schart bald eine Gruppe weiterer Anteilseigner wie Merrill Lynch, Fidelity oder Capital um sich, die im Frühsommer 2005 den Dax- Konzern in schwere Turbulenzen bringen.

Ein harmloser Name, eine beinharte Strategie: Als der Hedge-Fonds „The Children’s Investment Fund“ (TCI) im vergangenen Jahr bei der Deutschen Börse einsteigt, ahnt der Vorstand noch nicht, was die neuen Investoren vorhaben. Der von dem britischen Multimillionär Chris Hohn geleitete TCI-Fonds schart bald eine Gruppe weiterer Anteilseigner wie Merrill Lynch, Fidelity oder Capital um sich, die im Frühsommer 2005 den Dax- Konzern in schwere Turbulenzen bringen. Zuerst torpedieren die ausländischen Aktionäre – deutsche sind kaum noch an der Börse beteiligt – den Versuch von Börsenchef Werner Seifert, die Londoner Börse zu übernehmen. Anschließend dringen sie auf einen Aktienrückkauf und eine Ausschüttung von 1,5 Milliarden Euro. Werner Seifert und Aufsichtsratschef Rolf Breuer geben nach. Die Übernahmepläne werden begraben – trotzdem verlieren beide ihren Job. Seiferts Nachfolger Reto Francioni agiert nicht weniger glücklos. In der vergangenen Woche musste er seine Offerte für die Vierländerbörse Euronext zurückziehen. Die Frankfurter wollen sich nun auf eigene Stärken konzentrieren. In London hat sich unterdessen die US-Technologiebörse Nasdaq eingekauft, der New York Stock Exchange werden gute Chancen bei Euronext eingeräumt. Und: Großbanken planen eine Konkurrenzbörse, um Kosten zu sparen. Börsianer und Regierung sprechen von einem Rückschlag für den Finanzplatz Deutschland. mot

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