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Genug zu tun gibt es in den Kernkraftwerken auch nach dem Ausstieg. Foto: dpa

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Wirtschaft: Keine Angst vor dem Ausstieg Die Ausbildung in der Atombranche hat Zukunft

Bis 2022 will die Regierung endgültig aus der Atomenergie aussteigen. Eine Ausbildung in dieser Branche muss deshalb aber keine Sackgasse sein.

Bis 2022 will die Regierung endgültig aus der Atomenergie aussteigen. Eine Ausbildung in dieser Branche muss deshalb aber keine Sackgasse sein. „Gut ausgebildete Leute in den Atomkraftwerken wird man in anderen Bereichen der Unternehmen weiter beschäftigen können“, sagt Hans-Werner Otte, Referent für Ausbildung bei der Technischen Vereinigung der Großkraftwerksbetreiber (VGB). Die Ausbildungen zum Kraftwerker oder „Kraftwerksmeister Strahlenschutz“ würden deshalb weitergeführt. „Wir haben uns auch überlegt, ob die Ausbildungsberufe noch Zukunft haben. Und wir sind zum Schluss gekommen: ja.“

Die Bundesregierung plant, bis 2022 alle Kernkraftwerke vom Netz zu nehmen. Die bereits abgeschalteten Meiler gehen nicht zurück ans Netz. Das haben Union und FDP kürzlich im Koalitionsausschuss beschlossen. Die Einigung muss nun in Gesetzesform gegossen und dem Bundestag vorgelegt werden.

Auch nach dem Ausstieg aus der Atomkraft gibt es aber Bedarf an Fachkräften auf diesem Gebiet. „Die Kraftwerke werden ja 2022 nicht einfach verschwunden sein. Danach braucht man Personal, um die Meiler zurückzubauen“, erklärte Otte, der für die Entwicklung von Lehrplänen und Ausbildungsordnungen beim VGB zuständig ist. Als Perspektive setzte er dafür noch einmal 15 Jahre ab der Abschaltung der Atommeiler an. So lange gebe es auch eine Zukunftsperspektive für das Personal in Kernkraftwerken. Danach könnten die Menschen aufgrund ihrer Ausbildung etwa in Kohlekraftwerken arbeiten.

Schwieriger als für das Fachpersonal sei die Lage für Beschäftigte von Unternehmen, die von Kernkraftwerken abhängig sind, schätzte Otte. Dazu zählten etwa Zuliefererfirmen oder Firmen, die Reparaturen an den Atomkraftwerken durchführten.

Langfristig wird Otte zufolge auch die Frage der Endlagerung Experten in dem Bereich noch viel Arbeit bescheren. Einen Wechsel der deutschen Beschäftigten in ausländische Kernkraftwerke hält er dagegen für unwahrscheinlich. „Ich denke eher, dass das Personal in demselben Unternehmen in einer anderen Sparte tätig sein wird.“ dpa

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