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Wirtschaft: Keine Reform in der Kfz-Versicherung Kundenfreundliche Direktregulierung kommt nicht

Berlin (hej). Anders als im europäischen Ausland wird es in der deutschen KfzHaftpflichtversicherung keine flächendeckende kundenfreundliche Direktregulierung geben.

Berlin (hej). Anders als im europäischen Ausland wird es in der deutschen KfzHaftpflichtversicherung keine flächendeckende kundenfreundliche Direktregulierung geben. Das verlautete am Montag aus Versicherungskreisen. Bei seinem Treffen am Mittwoch und Donnerstag dieser Woche werde der zuständige Fachausschuss im Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) das Projekt offiziell begraben, heißt es beim GDV. Während die Mannheimer Versicherung jetzt im Alleingang einen Direktregulierungs-Tarif einführt, wollen die Branchenführer Allianz und Huk Coburg auf das neue Modell verzichten.

Bei der Direktregulierung übernimmt die eigene Versicherung die Regulierung des Unfallschadens. Unfallopfer brauchen sich nicht mehr mit der Versicherung des Unfallgegners herumzuschlagen. Für die Verbraucher hat die Direktregulierung den Vorteil, dass die Schadenregulierung bequemer über die Bühne geht. Für die Anbieter würde eine solche Lösung zu einer einfacheren Bearbeitung der Schadenfälle führen.

In Versicherungskreisen hieß es, die Autoversicherer hätten sich aber nicht auf ein einheitliches System verständigen können. Kern der Direktregulierung wären Schadenpauschalen, die die Verrechnung zwischen den Versicherern erleichtert hätten. Auf diese hat man sich jedoch auch nach jahrelangen Verhandlungen nicht einigen können. Vor allem die kleineren Versicherer hatten befürchtet, dass sie bei einem Systemwechsel noch mehr Versicherungsgeschäft an die Großen verlieren.

Dagegen bietet die Mannheimer Versicherung ihren Kunden jetzt ab sofort einen neuen Tarif mit Direktregulierung an. Beim Angebot „Maximos plus“ reguliert die Versicherung für ihre Kunden die Unfallschäden. Sie setzt sich mit der gegnerischen Versicherung auseinander und ersetzt ihren Versicherten vorab den kompletten Sachschaden. Zudem übernimmt sie auch den Ausgleich für eine eventuelle Wertminderung des Autos. Sollte die Versicherung des Unfallgegners eine Teilschuld von mindestens 50 Prozent einräumen, lässt die Mannheimer den Schadenfreiheitsrabatt ihrer Kunden unangetastet. Das gilt aber nicht für Unfälle, die Mannheimer-Versicherte selbst verschulden. Der neue Tarif kostet rund 15 Prozent mehr als das Standardmodell.

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