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Klimagipfel in Durban: Merkel: Das wird kein Erfolg

Die Klimakonferenz bleibt bisher ohne Fortschritt. Das hat auch die Bundeskanzlerin festgestellt.

Berlin - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Erwartungen an die Weltklimakonferenz im südafrikanischen Durban gedämpft. „Wir wissen, dass die Schwellenländer zurzeit nicht bereit sind, bindende Reduktionsverpflichtungen im Bereich der CO2-Emission einzugehen“, sagte Merkel in ihrem am Samstag veröffentlichten Podcast. Auch bei der wichtigen Frage der Verlängerung des Kyoto-Protokolls seien leider keine Fortschritte zu erwarten. Vorankommen könne man in Durban aber bei der Finanzierung bestimmter Umweltschutzprojekten. „Es geht darum, dass das Waldmanagement auf der Welt verbessert wird“, sagte sie. Denn Wälder seien wichtige Speicher für Kohlendioxid.

Merkel drängte zugleich auf einen beschleunigten Ausbau der Stromnetze in Deutschland, um die angestrebte Energiewende ohne Atomstrom zu bewältigen. „Wir müssen darauf achten, dass die erneuerbaren Energien auch wirklich dort ankommen, wo sie gebraucht werden. Und das bedeutet neue Infrastruktur“, sagte Merkel. Sie fordere alle Menschen auf, den Ausbau dieser Infrastruktur nicht zu verhindern.

Auf dem Weltklimagipfel verhandeln seit Montag Vertreter von rund 200 Staaten über Wege zur Reduzierung der klimaschädlichen Treibhausgase. Mit einem Durchbruch wird kaum noch gerechnet. Nach dem Scheitern in Kopenhagen 2009 und den kleinen Fortschritten im mexikanischen Cancun im vergangenen Jahr setzt die Europäische Union nun zumindest auf einen Fahrplan für ein Abkommen.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland forderte die Industriestaaten auf, mit gutem Beispiel voranzugehen. „Die Industriestaaten müssen endlich Farbe bekennen und konkrete Ziele zur Reduzierung ihrer CO2-Emissionen zusagen“, betonte Ann-Kathrin Schneider, Beobachterin für den BUND in Durban. Bundesumweltminister Norbert Röttgen solle nach seinem Eintreffen in Durban Deutschland und die EU stärker als Klimaschutz-Vorreiter zu profilieren, mahnte auch der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. Deutschland und die EU müssten das politische Mikado beenden und sich ohne Wenn und Aber für die Fortführung des Kyoto-Abkommens nach 2012 einsetzen. Ein lediglich rhetorisches Bekenntnis zu Kyoto dürfe nicht das Ziel von Durban sein. hej/rtr

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