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Wirtschaft: Koalition will Börsenpläne der Bahn retten

Berlin - Führende Koalitionspolitiker haben dazu aufgerufen, den Börsengang der Deutschen Bahn nach der Verschiebung nicht grundsätzlich infrage zu stellen. „Es muss einen zweiten Anlauf geben, das muss auch der SPD klar sein“, sagte Unions-Fraktionsvize Hans-Peter Friedrich dem Tagesspiegel.

Berlin - Führende Koalitionspolitiker haben dazu aufgerufen, den Börsengang der Deutschen Bahn nach der Verschiebung nicht grundsätzlich infrage zu stellen. „Es muss einen zweiten Anlauf geben, das muss auch der SPD klar sein“, sagte Unions-Fraktionsvize Hans-Peter Friedrich dem Tagesspiegel. Der Koalitionspartner solle sich gut überlegen, „ob er diese Konstruktion infrage stellt“.

Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) hatte angesichts der Finanzmarktkrise vergangenen Donnerstag das Vorhaben verschoben. Eigentlich sollte am 27. Oktober knapp ein Viertel der Transportsparte DB Mobility Logistics an der Börse verkauft werden. Steinbrück will einen neuen Versuch nicht vor Februar starten. „Wir haben ein sehr ausgewogenes Konzept, mit dem alle leben können – das sollte man jetzt nicht aufs Spiel setzen“, sagte Friedrich. Bis zum Frühsommer kommenden Jahres könne es einen neuen Anlauf für die Privatisierung geben.

Auch die SPD hofft auf eine neue Chance. „Die Planungen für einen Börsengang gehen seriös weiter“, sagte SPD-Fraktionsvize Ludwig Stiegler dem Tagesspiegel. „Wir sind weiterhin starke Befürworter dieser Veranstaltung.“ Entscheidend für einen neuen Anlauf sei nicht die tägliche Lage an den Börsen, „sondern der Zahlungswille großer Investoren“, sagte Stiegler weiter. Auf eine Untergrenze, die der Verkauf der Bahn-Aktien mindestens einbringen muss, wollte sich Stiegler nicht einlassen. „Wer bei den Verkaufsverhandlungen seine Untergrenze präsentiert, muss auf seinen Geisteszustand hin untersucht werden“, befand Stiegler.

Genossen in seiner Partei sehen das anders. Björn Böhning, Sprecher der SPD-Linken, setzt angesichts der Finanzkrise auf eine „Komplettaufgabe der Bahnprivatisierung“. Ein Verzicht auf den Börsengang könne dem Unternehmen nur gut tun, sagte er. brö

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