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Wirtschaft: Koebnick spricht von höheren Zinsen

DÜSSELDORF / BERLIN(Tsp) Sollte der Dollar weiter kräftig steigen und die D-Mark absacken, ist das Bundesbank-Direktorium bereit, die Zinsen zu erhöhen.Dazu hat es nach Angaben des Handelsblatts der Zentralbankrat ermächtigt, bevor er in Ferien ging.

DÜSSELDORF / BERLIN(Tsp) Sollte der Dollar weiter kräftig steigen und die D-Mark absacken, ist das Bundesbank-Direktorium bereit, die Zinsen zu erhöhen.Dazu hat es nach Angaben des Handelsblatts der Zentralbankrat ermächtigt, bevor er in Ferien ging."Die Bundesbank muß und wird im Dilemma zwischen schwacher Konjunktur und schwacher D-Mark sehr vorsichtig handeln, wird sich aber bei weiter steigenden Einfuhrpreisen eindeutig an ihren Stabilitätsauftrag halten", sagte der Präsident der Landeszentralbank Rheinland-Pfalz/Saarland, Hans-Jürgen Koebnick, der Zeitung.Der Zentralbankrat (ZBR) hat nach seinen Angaben bei der letzten Sitzung vor der Sommerpause bereits Vorsorge für ein eventuell notwendiges Zinssignal getroffen.Bekanntgegeben hatte die Bundesbank am letzten Donnerstag aber lediglich, daß die beiden nächsten wöchentlichen Refinanzierungsgeschäfte für die Banken wieder zu dem seit einem Jahr geltenden Festzins von 3 Prozent vorgenommen werden.Der erste dieser Mengentender für 14 Tage wurde am Dienstag ausgeschrieben.Laut Koebnick hat sich der Zentralbankrat entschieden, auch bei weiteren spürbarer Kursrutschen der D-Mark an der Führerschaft für die Geldmarktzinsen festzuhalten, um keinen Zinsruck nach oben zu riskieren.Nach seinen Andeutungen ist ­ wie früher in Testzeiten ­ an Parallelausschreibungen von Mengen- und Zinstendern sowie an knappere Zuteilungen gedacht.Beim Mengentender wird der Kreditwirtschaft kurzfristiges Geld zu einem festen Zinssatz zugeteilt, beim Zinstender hängt der Zinssatz von den Angeboten der Banken ab.Bei welchen DM-Kursen die Bundesbank an ein vorsichtiges Gegensteuern denkt, war nicht zu erfahren.Nach der neuesten Bundesbank-Übersicht hat die D-Mark seit Jahresbeginn gegen den Dollar 15,4 Prozent an Wert verloren, gegenüber dem Pfund 14,2 Prozent.Im gewogenen Durchschnitt gegenüber den 18 führenden Industrieländern hat die deutsche Währung 6,2 Prozent eingebüßt.

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