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Wirtschaft: Kombilöhne

Es sollte Zehntausenden Langzeitarbeitslosen und Geringqualifizierten einen Job verschaffen – doch das so genannte Mainzer Modell hat die Erwartungen bei weitem nicht erfüllt. Gut 8000 Arbeitslose sind mit Hilfe des KombiLohns in eine reguläre Arbeit gekommen, mit einigen Zehntausend hatte die Bundesregierung gerechnet.

Es sollte Zehntausenden Langzeitarbeitslosen und Geringqualifizierten einen Job verschaffen – doch das so genannte Mainzer Modell hat die Erwartungen bei weitem nicht erfüllt. Gut 8000 Arbeitslose sind mit Hilfe des KombiLohns in eine reguläre Arbeit gekommen, mit einigen Zehntausend hatte die Bundesregierung gerechnet. Nachdem der frühere rheinland-pfälzische Sozialminister und heutige Chef der Bundesanstalt für Arbeit, Florian Gerster (SPD), diese Form der Subvention in Mainz ausprobiert hatte, wurde sie zum 1. März 2003 bundesweit eingeführt. Dabei bekommen Kleinverdiener Zuschüsse für die Sozialbeiträge. Mit dem dadurch erhöhten Netto-Lohn wollte die Bundesregierung den Anreiz zur Aufnahme von Billigjobs verstärken. Vor allem Langzeitarbeitslose und Alleinerziehende – auch zum Kindergeld wird ein Zuschlag gezahlt – sollten ins Arbeitsleben integriert werden. Die Gründe für die enttäuschende Inanspruchnahme sind vielfältig. Die Bundesanstalt für Arbeit meint, dass der Arbeitskräftebedarf im Billiglohnbereich wohl nicht so groß sei wie allgemein geglaubt wird. Arbeitgeber und Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) monieren den bürokratischen Aufwand und die Kompliziertheit des Kombi-Lohns. Der Arbeitslose weiß erst, was er für einen Zuschuss bekommt, also schließlich netto verdient, wenn er einen Arbeitsvertrag unterzeichnet hat. Davor schrecken dann offenbar viele zurück, heißt es beim DGB. Schließlich werden den Arbeitsämter einfach zu wenig offene Stellen gemeldet, die für die Förderung in Frage kommen. Tsp

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