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Wirtschaft: Kommunen bieten zwei Prozent Verdi sauer über Angebot für öffentlichen Dienst

Berlin - Die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst kommen in Schwung. Am Montag gab es ein erstes Angebot für die rund zwei Millionen Beschäftigten bei Bund und Kommunen, das von den Gewerkschaften aber als viel zu niedrig zurückgewiesen wurde.

Berlin - Die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst kommen in Schwung. Am Montag gab es ein erstes Angebot für die rund zwei Millionen Beschäftigten bei Bund und Kommunen, das von den Gewerkschaften aber als viel zu niedrig zurückgewiesen wurde. Die Arbeitgeber hatten zum 1. Mai eine Tariferhöhung um 2,1 Prozent vorgeschlagen und weitere 1,2 Prozent zum 1. März 2013. Für die Monate März und April 2012 wollen Bund und Kommunen einmalig jedem Arbeitnehmer 200 Euro (Azubis: 40 Euro) zahlen. Nach den Vorstellungen der Arbeitgeber läuft der neue Vertrag 24 Monate, also bis zum Frühling 2014.

Verdi-Chef Frank Bsirske, der auf Seiten der Gewerkschaften die Verhandlungen führt, warf den Arbeitgebern daraufhin vor, ihren Beschäftigten auch in den kommenden Jahren Reallohneinbußen zumuten zu wollen. Das Angebot sei weder in der Höhe noch bei der Laufzeit und auch in der Struktur nicht akzeptabel. Mit der Struktur meinte Bsirske die sogenannte soziale Komponente: Verdi, Beamtenbund und die Gewerkschaften der Lehrer und Polizisten fordern 6,5 Prozent oder mindestens 200 Euro und das bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Da der Mindestbetrag von 200 Euro zu einer überproportionalen Anhebung der unteren Tarifeinkommen führen würde, beziffern die Arbeitgeber das gesamte Forderungsvolumen mit 7,9 Prozent.

Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber (VKA) und der Bundesinnenminister waren darüber vor zwei Wochen so empört, dass sie ihre Verhandlungsstrategie änderten und in der ersten Tarifrunde kein Angebot vorlegten, wie es ursprünglich geplant war. Daraufhin gab es dann in der vergangenen Woche Warnstreiks, an denen sich nach Angaben von Verdi bundesweit 130 000 Busfahrer, Erzieher und Verwaltungsangestellte beteiligten. Offenkundig hat das gewirkt, denn gleich zum Auftakt der zweiten Verhandlungsrunde legten die Arbeitgeber nun ihr Angebot vor. Damit ist nun doch wieder ein rascher Abschluss der Tarifrunde möglich: Am heutigen Dienstag trifft man sich und für Ende März sind zwei weitere Verhandlungstage anberaumt. Womöglich sind bis dahin alle Beteiligten auf Kompromisskurs. Alfons Frese

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