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Mit dem Export ihrer Produkte haben die ostdeutschen Betriebe kein Problem - die Binnennachfrage ist jedoch zu schwach. Der Seehafen Wismar.

© dpa

Konjunktur: Aufschwung im Osten stockt

Bislang konnte sich auch der Osten Deutschlands kräftig von der Wirtschaftskrise erholen. Für das letzte Viertel des Jahres erwarten Wirtschaftsexperten dort aber ein Nullwachstum. Schuld ist die schwache Inlandsnachfrage.

Der Aufschwung in den neuen Bundesländern könnte im letzten Quartal des Jahres zum Stillstand kommen. Das befürchtet das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) in einer am Mittwoch erschienen Studie. Während die Nachfrage nach Industrieprodukten aus dem Ausland rückläufig sei, gebe es noch zu wenige Impulse aus der Binnennachfrage. Nach einem Wachstum von 0,2 Prozent im dritten Quartal würden für das vierten Quartal damit nur 0,0 Prozent in den Büchern stehen.

Die Zahlen gelten für die fünf neuen Länder ohne Berlin. Bislang konnte sich aber auch der Osten kräftig von der Wirtschaftskrise erholen – zwischen Januar und Ende September legte das BIP um 2,7 Prozent zu, in Gesamtdeutschland waren es 3,5 Prozent. Nachdem bislang die Industrie und hier vor allem die Nachfrage aus dem Ausland für Auftrieb gesorgt hat, erwartet das IWH nun einen Wechsel der Auftriebskräfte. Das Geschäftsklima werde aber weiterhin gut bleiben, befanden die Forscher mit Blick auf die Unternehmen, die sie regelmäßig zu den Geschäftsaussichten befragen.

Dagegen könnte es im Rest des Landes zum Jahresende ein stärkeres Wachstum geben als bislang angenommen. Darauf deuten die Zahlen zur Industrieproduktion im Oktober hin. Um 2,9 Prozent erhöhten Bau und Industrie ihren Ausstoß im Vergleich zum Vormonat, wie das Bundeswirtschaftsministerium mitteilte. Das war das stärkste Plus seit Mai. Im September war die Fertigung noch um ein Prozent zurückgegangen. Nun verzeichnete die Industrie ein Plus von 3,2 Prozent. Den kräftigsten Anstieg meldeten Hersteller von Investitionsgütern. „Die Aufwärtstendenz schwächte sich zwar nach dem starken ersten Halbjahr erwartungsgemäß ab, sie fällt aber kräftig aus“, erklärte das Haus von Minister Rainer Brüderle (FDP).

Beim Export gab es dagegen im Oktober ein leichtes Minus. Die Ausfuhren sanken im Vergleich zum September laut Statistischem Bundesamt um 1,1 Prozent, nachdem es im September noch ein dreiprozentiges Plus gegeben hatte. Im Oktober 2010 führte Deutschland Waren im Wert von rund 72,6 Milliarden Euro ein. Die Außenhandelsbilanz schloss mit einem Überschuss von 14,2 Milliarden Euro ab.

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