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Konjunktur: Bundesregierung hebt Wachstumsprognose an

Die Erwartungen an das laufende Jahr werden immer größer. Experten zufolge will die Bundesregierung ihre Wachstumsprognose für 2010 von 1,2 auf 1,5 Prozent anheben. Groß- und Außenhandel erwarten mehr Umsatz.

Berlin/Frankfurt am Main -  Die Regierung ist damit deutlich vorsichtiger als viele Wirtschaftsverbände. So glaubt zum Beispiel der Bundesverband Großhandel, Außenhandel und Dienstleistungen (BGA), dass in diesem Jahr ein Wirtschaftswachstum von 2,5 bis drei Prozent möglich ist.

„Nach einem beispiellosen Konjunkturabsturz fasst die deutsche Wirtschaft wieder Tritt“, sagte BGA-Präsident Anton Börner am Dienstag in Berlin bei der Vorstellung einer Branchenumfrage. Demnach erwarten Großhändler und Dienstleister, dass ihre Umsätze im Großhandel 2010 um rund fünf Prozent auf 769 Milliarden Euro steigen werden. Damit könnte ein Viertel des Verlustes aus 2009 wieder eingespielt werden. Im vergangenen Jahr waren die Erlöse um rund 15 Prozent auf 732 Milliarden abgestürzt. Hoffnung auf einen nachhaltigen Aufschwung machte Börner allerdings nicht: „2011 erwarten wir dann einen deutlichen Dämpfer.“

Im Vergleich zum vergangenen Jahr habe sich die Stimmung in der Branche jedoch deutlich verbessert. Der Großhandelsindikator, der die Geschäftslage und die Geschäftserwartung der befragten Großhändler beschreibt, legte von 83,3 Punkten im zweiten Halbjahr 2009 auf 102,6 Punkte zu Jahresanfang zu. Ein Wert über hundert Punkten bedeutet immer eine positive Einschätzung. „Wir gehen in diesem Umfeld davon aus, dass die Nachfrage nach Maschinen, Anlagen und Vorleistungen wieder steigt“, sagte Börner. Die Lage in Ostasien, Indien und Europa habe sich verbessert. Probleme hätten viele Unternehmen aber bei der Finanzierung. Es drohe weiter eine Verknappung von Krediten, warnte der BGA-Präsident.

Auch die Lage der deutschen Maschinenbauer scheint sich langsam wieder zu entspannen. „Wir sind unten aufgeschlagen und mühen uns jetzt langsam auf die Knie hoch“, sagte der Chefvolkswirt des Maschinenbauverbands VDMA, Ralph Wiechers, am Dienstag in Frankfurt am Main. „Die Aufträge ziehen von niedrigem Niveau leicht an.“ Zwar lag der Auftragseingang im November 2009 real um zwölf Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahresmonats. Das sei jedoch schon ein deutlich besseres Ergebnis als in den Monaten zuvor, als Einbrüche von bis zu 58 Prozent zu beklagen waren. Die Novemberzahlen nährten die Hoffnung, „dass sich nach 13 Monaten tiefen Falls jetzt endlich eine wenn auch zaghafte Besserung einstellt“. Manche Branchen verbuchen laut Wiechers inzwischen sogar schon wieder Plusraten: etwa Hersteller von Textilmaschinen oder Anlagen zur Papierherstellung.dpa/rtr

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