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Konsumklima: Der Kaufrausch geht weiter

Auch nach Weihnachten wollen die Verbraucher shoppen. Das Konsumklima trübt sich nur leicht ein und wird 2011 wieder besser.

Berlin - Noch sind die Verbraucher in Kauflaune. Doch sie blicken etwas skeptischer in die Zukunft. Nachdem die Stimmung der deutschen Konsumenten in den vergangenen Monaten steil angestiegen ist, hat sie sich zum Jahresende leicht eingetrübt. Der Chef der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), Klaus Wübbenhorst, spricht von einer kleinen Verschnaufpause.

Wie die GfK ermittelt hat, schätzen die Verbraucher die konjunkturelle Entwicklung nicht mehr ganz so positiv ein wie noch vor einem Monat, sie sehen die deutsche Wirtschaft aber weiter auf Wachstumskurs. Zugleich ging die Anschaffungsneigung moderat zurück. Im Ergebnis sank der für Januar 2011 prognostizierte Konsumklimaindex auf 5,4 Punkte nach 5,5 Zählern im Dezember. Damit ist das Barometer noch weit von seinem langjährigen Mittelwert entfernt, der für die Zeit nach der Wiedervereinigung bei rund neun Punkten liegt.

Das nach wie vor stabile Niveau des Index deute darauf hin, dass der private Konsum für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland eine zunehmend wichtigere Rolle spielen wird und sich neben dem Export zu einer zweiten wichtigen Säule entwickeln kann, heißt es in der Analyse der GfK. Damit werde der gegenwärtige Aufschwung auf eine breitere Basis gestellt und biete gute Voraussetzungen für eine nachhaltig positive konjunkturelle Entwicklung sowie „ein noch besseres Konsumjahr 2011“.

Die Ergebnisse der Gfk basieren auf monatlich rund 2000 Verbraucherinterviews, die die Marktforscher im Auftrag der EU-Kommission durchführen. Die Verbraucher werden gefragt, welche Entwicklung sie für die Konjunktur und ihr persönliches Einkommen erwarten, und ob sie größere Anschaffungen tätigen wollen. Aus diesen Daten setzt sich dann der Wert für das Konsumklima zusammen. Die Studie wird seit 1980 erstellt.

Ein Grund für den Optimismus der Verbraucher sei die Aussicht auf höhere Löhne, hieß es bei der GfK. Zugleich ging die Bereitschaft der Bürger, sich Fernseher, Kühlschränke oder andere größere Anschaffungen zu leisten, im Dezember leicht zurück. Dahinter wiederum stecke die steigende Sorge vor anziehenden Preisen etwa für Benzin und Heizöl.

„Die Verbraucher bleiben in Kauflaune, der private Konsum nimmt zu“, kommentierte Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) die Daten. „Das beschert dem Aufschwung pünktlich zu Weihnachten einen warmen Wintermantel.“ Brüderle rechnet für 2011 mit einem Wirtschaftswachstum von 1,8 Prozent. Das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut sagt 2,5 Prozent voraus. Das Ifo-Institut und das Kieler Institut für Weltwirtschaft gehen von ähnlich hohen Zuwachsraten aus.

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