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Neue Schließzeiten. Viele Filialen werden dicht gemacht.

© dpa

Konzernumbau: 43 Filialen der Deutschen Bank in Berlin vor der Schließung

Von Pankow bis Kreuzberg, von Spandau bis Potsdam: Überall werden Standorte zusammengelegt. Hier ist die Liste.

Filialen zu unterhalten, ist teuer. Viele Bankkunden wickeln ihre Geschäfte inzwischen online ab. Deshalb hatte die Deutsche Bank vor Wochen angekündigt, gut ein Viertel ihrer Außenstellen zu schließen. Das Geldhaus hat nun eine Liste mit den betroffenen Filialen veröffentlicht.

Bundesweit schließt die Deutsche Bank 188 Filialen. In der Bundeshauptstadt sind 43 Außenstellen betroffen, darunter 26 der Konzerntochter Berliner Bank. In Brandenburg werden fünf Filialen, darunter eine der Berliner Bank, mit anderen Außenstellen zusammengelegt.

Vier Filialen betroffen in Neukölln und vier in Spandau

Betroffen sind in Berlin Filialen quer durch alle Ortsteile - von Pankow bis Kreuzberg, von Frohnau bis Schmargendorf, von Hohenschönhausen bis Tegel. Vier Filialen sind es allein in Spandau und vier in Neukölln. Die Übersicht, Filiale für Filiale, finden Sie unter diesem Link.

Betroffen in Brandenburg sind die Filialen in Potsdam, Hennigsdorf, Rathenow, Spremberg und Wittstock.

In NRW sind es 51 Filialen

Am stärksten trifft es allerdings das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen. Dort sollen im Laufe des kommenden Jahres 51 Filialen wegfallen.

Vorab hatte die „Bild am Sonntag“ über die Liste berichtet. Demnach macht das größte deutsche Geldhaus in Niedersachsen 16 Filialen dicht, in Baden-Württemberg zwölf und in Bayern elf. In Hamburg sind neun Außenstellen betroffen und in Hessen elf, darunter fünf am Sitz der Deutschen Bank in Frankfurt.

Das Institut hatte bereits im Juni angekündigt, dass gut ein Viertel der Filialen in Deutschland geschlossen werden sollen – die Zahl der Standorte wird von 723 auf 535 verringert. Nach dieser Ankündigung hatte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) das Geldhaus aufgefordert, schnell Klarheit zu schaffen und auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten.

Mit dem neuen Filialnetz reagiere die Bank auf das veränderte Kundenverhalten. Immer weniger Menschen nutzten das Angebot, in eine Filiale zu kommen, sagte der Privatkundenvorstand der Deutschen Bank, Christian Sewing, am Sonntag der Deutschen Presseagentur. Von den 188 Filialen, die geschlossen werden, sollten rund 30 an ländlichen Standorten in „Finanzagenturen“ umgewandelt werden. Diese würden einen Großteil des heutigen Beratungsangebots weiter fortführen und über SB-Zonen mit Geldautomaten verfügen. „Damit bleiben wir also auch auf dem Land für unsere Kunden gut zu erreichen.“

Sewing bekräftigte, die Deutsche Bank wolle bis 2020 rund 750 Millionen Euro in den Ausbau ihres digitalen Angebots investieren. Außerdem solle es künftig zusätzlich sieben Beratungscenter in Deutschland geben, in denen 360 ausgebildete Bankkaufleute per Video, Chat oder Telefon die Kunden unterstützen – auch außerhalb der klassischen Banköffnungszeiten. Um trotz des anhaltenden Zinstiefs Erträge zu steigern, will die Deutsche Bank außerdem auf vermögende Kunden setzen. Zwar wird die Zahl der Experten in diesem Bereich aufgestockt – allgemein sollen im Zuge der Sparmaßnahmen aber fast 3000 Vollzeitstellen wegfallen. Über den Stellenabbau hinaus zieht sich die Deutsche Bank aus zehn Auslandsmärkten zurück und dampft das Investmentbanking ein. Im vergangenen Jahr hatte die Deutsche Bank einen Rekordverlust von 6,8 Milliarden Euro ausgewiesen. (dpa)

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