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Korruptionsvorwürfe: Indien lässt Millionendeal mit EADS platzen

Pleite für EADS-Tochter Eurocopter: Kurz vor dem erwarteten Vertragsabschluss für die Lieferung von 197 Militärhubschraubern hat die indische Regierung die Neuausschreibung des Projekts beschlossen. Möglicherweise setzte Eurocopter Mittelsmänner ein, um dem Auftrag zu erhalten.

Der Sprecher des Verteidigungsministeriums in Neu Delhi, Sitanshu Kar, sagte, eine neue Ausschreibung des 550-Millionen-Dollar-Projekts werde im April erfolgen. Es habe Beschwerden über das Vergabeverfahren gegeben, so Kar. Als Grund für die Annullierung der alten Ausschreibung ist nach Angaben des Sprechers eine "Abweichung von genehmigten Parametern". Weitere Details nannte Kar nicht.

Kurz zuvor hatte Eurocopter nach Angaben der indischen Nachrichtenagentur PTI noch mitgeteilt, man sei von der Armee im Februar nach einem langen Bewertungsprozess ausgewählt worden und erwarte den Abschluss des Geschäfts in den kommenden Wochen. Neben Eurocopter vom EADS-Konsortium war als letzter Konkurrent noch der US-Hubschrauberhersteller Bell in der Auswahl gewesen. Bell war aber an praktischen Anforderungen der Armee gescheitert.

Indische Medien hatten in den vergangenen Wochen berichtet, das Geschäft mit Eurocopter könnte scheitern, weil der europäische Hubschrauberhersteller möglicherweise Mittelsmänner benutzt habe. Deren Einsatz bei Rüstungsgeschäften ist in Indien verboten, um Korruption zu verhindern. Eurocopter wies das zurück. Der Auftrag war bereits schon einmal vorerst gestoppt worden, nachdem Ermittlungen über eine mögliche Bestechung aufgenommen worden waren.

Indien ist einer der größten Abnehmer von Rüstungsgütern unter den Schwellenländern. (imo/dpa/AFP)

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