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Wirtschaft: Krankenkassen müssen Kredite aufnehmen Verbände: Gesundheits-Sparpaket reicht nicht aus

Berlin (pt/HB). Verschiedene Krankenkassen haben in den vergangenen Monaten zum Teil erhebliche Kredite zur Finanzierung ihrer Ausgaben aufgenommen.

Berlin (pt/HB). Verschiedene Krankenkassen haben in den vergangenen Monaten zum Teil erhebliche Kredite zur Finanzierung ihrer Ausgaben aufgenommen. Das bestätigte das Bundesversicherungsamt gestern. Die Summe der vom Amt beanstandeten Kredite bei zwölf seiner Aufsicht unterstellten Krankenkassen beläuft sich einem Sprecher zufolge auf 291 Millionen Euro. Dabei handelt es sich um junge Betriebskassen. „Sie sind in der Vergangenheit sehr schnell gewachsen und hatten die damit entstehenden Zahlungsverpflichtungen in den KrankenkassenFinanzausgleich nicht in ihren Etatplanungen einkalkuliert“, erläuterte das Amt. Unter den zwölf Kassen befänden sich eine Reihe echter Sanierungsfälle, fügte der Sprecher hinzu. In den meisten Fällen habe das Amt bereits Beitragssatzerhöhungen vereinbart. Alle zwölf Kassen würden verpflichtet, ihre Kredite im nächsten Jahr abzulösen.

Die Verbände der Krankenkassen schätzten das Gesamtdefizit aller Kassen gestern auf 1,5 bis zwei Milliarden Euro zum Jahresende. Sie monierten, dass das Sparpaket von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) nicht ausreichen werde. Die Sparmaßnahmen summieren sich nach der Gesetzesbegründung auf 3,5 Milliarden Euro. Tatsächlich seien aber nur Einsparungen von 0,9 bis 1,4 Milliarden Euro realistisch.

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