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Wirtschaft: Kreatives Chaos

Ordnung auf dem Schreibtisch kann man lernen

Manchmal zeigt es schon ein einziger Blick durch das Büro: Die Schreibtische sind mal penibel aufgeräumt, mal mit Papieren übersät oder von Stiften, Unterlagen und Notizblöcken bedeckt. „Ordnung ist sehr subjektiv, und jeder Mensch hat da ein anderes Empfinden“, sagt die Ordnungstrainerin Siglinde Sonnenholzer. Und sie ist lernbar.

„Wichtig ist, dass man sich eine Struktur überlegt, nach der man die Unterlagen sortieren will“, sagt Ordnungsexpertin Sophie Babendererde. Dafür muss man allerdings die eigenen Bedürfnisse erkennen. Grundsätzlich sollten Ordner und Unterlagen, die man häufig braucht, in greifbarer Nähe stehen. „Dann räumt man sie auch schneller wieder weg“, sagt Ordnungsberaterin Heike Hagenau. Und: „Man sollte sich immer überlegen, was für die eigene Arbeit sowohl im Privaten wie im Beruflichen praktikabel ist“, sagt sie. Die Ordnungstrainerin hat einen Fünf-Schritte-Plan für eine funktionierende Ordnung erstellt. Schritt 1: keine Klebezettel wahllos auf Schreibtisch und Computer verteilen. „Die sollte man höchstens für die Aufgaben verwenden, die man an einem Tag erledigen will. Für alles andere empfehle ich ein Notizbuch.“

Auch ein Drei-Körbe-System ist ein guter Anfang, um dem Chaos in den Unterlagen Herr zu werden: „Eingangskorb, Tagesaktivitäten und Ausgangskorb.“ Idealerweise werden sie mindestens einmal am Tag geleert oder bearbeitet. Hagenau rät, alles was amtlich ist, abzuheften und nach Themen zu sortieren.

Ablage P – also der Papierkorb – zählt für Sonnenholzer zu den Schritten vier und fünf, nämlich Aussortieren und Papierflut bekämpfen. Schließlich müsse man nicht jede Broschüre aufheben. Die meisten Infos seien im Internet zugänglich. „Was nicht aus chronologischen oder rechtlichen Gründen ausgedruckt werden muss, gehört ins elektronisches Archiv“, sagt Sonnenholzer. Fazit: Man muss mit sich und seiner Ordnung zufrieden sein. Und doch sollte jeder ein paar Grundregeln beherzigen.

Gerade am Arbeitsplatz ist sie eine Frage der Höflichkeit. „Kreatives Chaos? Das ist meist eine Ausrede und funktioniert nur bei den wenigsten Menschen“, sagt Babendererde. Sie glaubt, dass eine äußere Ordnung auch etwas mit den inneren Strukturen zu tun hat: „Ein aufgeräumter Schreibtisch kann entlasten und verschafft einem selbst Klarheit.“ dpa

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