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Kreditvergabe: Volksbanken sehen keine Klemme

Der Bundesverband der Volks- und Raiffeisenbanken (BVR) warnt davor, eine Kreditklemme herbeizureden. Die Zahlen belegten das Gegenteil.

Der Bundesverband der Volks- und Raiffeisenbanken (BVR) warnt davor, eine Kreditklemme herbeizureden. „Die Diskussion wird derzeit sehr erhitzt geführt. Dabei belegen die Zahlen eindeutig: Weder vom Volumen noch vom Zins her ist die Kreditversorgung des Mittelstands beeinträchtigt", sagte BVR-Präsident Uwe Fröhlich am Dienstag in Frankfurt. Die Volks- und Raiffeisenbanken hätten zuletzt im Mai mit einem Plus von 2,7 Prozent oder zehn Milliarden Euro die Kreditvergabe so stark gesteigert wie seit Februar 2001 nicht mehr. Er deutete gleichwohl an, dass sich das Wachstum bei der Kreditgewährung verlangsamen könne. Der Grund sei eine sinkende Nachfrage wegen zurückgehender Investitionen und die Zunahme der Insolvenzen.

Fröhlich wehrte sich auch gegen den pauschalen Vorwurf, die Kreditkonditionen hätten sich verschlechtert. Wenn überhaupt, sei dies maßvoll ausgefallen. Nach den Worten des BVR-Präsidenten haben alle Banken und Sparkassen die Senkungen des Leitzinses durch die Europäische Zentralbank (EZB) zügig und fast genauso stark weitergegeben. Das belegten Analysen der Bundesbank. Allerdings müssten die Kreditinstitute auch die gestiegenen Risiken in Rechnung stellen. Dass der Kreditzugang für Unternehmen mit stark unterdurchschnittlicher Bonität schwieriger geworden sei, überrasche daher nicht.

Die derzeit knapp 1200 Volks- und Raiffeisenbanken mit ihren rund 186.500 Mitarbeitern, etwa 16,2 Millionen Mitgliedern und rund 30 Millionen Privat- und Firmenkunden seien, so Fröhlich, in der derzeitigen Krise ein stabilisierender Faktor. Die Eigenkapitalbasis sei solide und die Liquiditätssituation komfortabel. Der genossenschaftliche Finanzverbund, zu dem auch die Volks- und Raiffeisenbanken gehören, erwirtschaftete 2008 einen Gewinn von 186 Millionen Euro nach Steuern. 2007 hatte der Gewinn jedoch noch bei über drei Milliarden Euro gelegen. „Nach wie vor erzielen die Kreditgenossen Gewinne aus eigener Kraft und ohne staatliche Hilfe“, sagte Fröhlich. Diese sei auch weiter keine Option. Zugleich kritisierte der BVR „Marktverzerrungen" durch Institute, die staatliche Hilfe erhielten und mit „Kampfpreisen" im Wettbewerb agierten. Fröhlich verwies in diesem Zusammenhang auf die von der Commerzbank übernommene Dresdner Bank. (ro)

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