zum Hauptinhalt

Landesbank: Chef für die Berliner LBB gesucht

Um den leeren Platz bei der Landesbank Berlin zu besetzen, werden jetzt geeignete Kandidaten gesichtet. Als Voraussetzung gefordert: Sparkassenerfahrung.

Berlin - Bei der Landesbank Berlin (LBB) läuft die Suche nach einem Nachfolger für den scheidenden Konzernchef Hans-Jörg Vetter. Man wolle möglichst schnell einen neuen Chef präsentieren, heißt es im Umfeld des Unternehmens. Als wahrscheinlich gilt ein Kandidat aus dem Sparkassenlager, da die LBB seit dem Verkauf durch das Land Berlin im Jahr 2007 fast komplett den deutschen Sparkassen gehört. Zudem ist die Berliner Sparkasse wesentlicher Bestandteil der LBB. „Der Neue muss sich im klassischen Sparkassengeschäft auskennen“, heißt es in der Branche zu den Anforderungen an Vetters Nachfolger. Aus der bisherigen LBB-Spitze kommt dabei offenbar niemand in Betracht.

Der 56-jährige Vetter, der die ehemalige Bankgesellschaft nach der Beinahe-Pleite vor acht Jahren erfolgreich saniert hat, wird zur größten deutschen Landesbank LBBW nach Stuttgart wechseln. Das war in der vergangenen Woche überraschend bekannt geworden. Über den genauen Termin des Wechsels ist man sich offenbar noch nicht einig. Während der baden-württembergische Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) in der vergangenen Woche von einem Wechsel „noch im Mai“ gesprochen hatte, schrieb Vetter nun in einem Brief an die LBB-Mitarbeiter, er werde seine Aufgaben „aus heutiger Sicht bis zur Hauptversammlung Anfang Juni wahrnehmen“. Eine LBB-Sprecherin wollte sich auf Anfrage nicht zu konkreten Terminen äußern.

Das Land Baden-Württemberg hat für die Verpflichtung Vetters bereits einen wichtigen Grundsatz über Bord geworfen: Angesichts der schwierigen Lage der Bank hatte der Landtag die Vergütung des Chefpostens eigentlich auf 500 000 Euro pro Jahr gedeckelt. Bei dieser Vorgabe werde es nicht bleiben, sagte Ministerpräsident Oettinger am Dienstag. Die Suche nach einem „neuen starken Mann“ für die LBBW wäre mit diesem Deckelbetrag aussichtslos gewesen, sagte Oettinger. Über Details des Vertrags dürfe er aber keine Auskunft geben. In Berlin hatte Vetter zuletzt 1,75 Millionen Euro pro Jahr verdient. Sein Vorgänger bei der LBBW, Siegfried Jaschinski, soll Schätzungen zufolge rund 1,2 Millionen Euro bekommen haben. stek

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false