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Landesbanken: Neuer Partner für die WestLB

Neues Geschäftsmodell: Die WestLB soll mit der hessischen Helaba zusammen gehen.

Düsseldorf/Frankfurt am Main - In dem seit Monaten stockenden Prozess um die Konsolidierung der deutschen Landesbanken kommt überraschend Bewegung. Die Landesregierungen von Hessen und Nordrhein-Westfalen wollen eine Fusion der Düsseldorfer WestLB mit der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) ausloten. Damit ist wohl der lange diskutierte Zusammenschluss der WestLB mit der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) zum zweitgrößten deutschen Geldhaus vom Tisch.

NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) sagte am Mittwoch in Düsseldorf: „Jetzt herrscht Klarheit über die weitere Entwicklung der WestLB. Auf der Basis des neuen Geschäftsmodells hat die Bank eine Zukunft. Zusammen mit der Helaba leisten wir einen Beitrag zur Konsolidierung“. In Deutschland gibt es derzeit noch sieben unabhängige Landesbanken. Langfristig soll die Zahl auf maximal drei sinken.

Die nordrhein-westfälische Landesregierung konnte die übrigen Eigentümer der WestLB offenbar überzeugen, von einer Fusion mit der LBBW abzurücken. Die Sparkassenverbände Rheinland und Westfalen hatten sich stets für einen Zusammenschluss mit den Baden-Württembergern ausgesprochen. Nun befürworten die Eigentümer in einer gemeinsamen Erklärung die schnelle Aufnahme von Fusionsgesprächen mit der Helaba. Auch die Hessen zeigten sich verhandlungswillig. „Die Helaba ist bereit, in Abstimmung mit ihren Trägern das Gesprächsangebot anzunehmen“, erklärte das Frankfurter Institut. Grundlage für Gespräche müssten belastbare Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2007 sein. „Es ist noch nichts in trockenen Tüchern“, hieß es in Verhandlungskreisen. Die WestLB wird wohl durch diesjährige Fehlspekulationen mit Aktien einen Verlust hinnehmen müssen. Nach neun Monaten lag das Minus bei 100 Millionen Euro. Die Helaba dagegen erwirtschaftete in den ersten neun Monaten ein Betriebsergebnis von 274 Millionen Euro.

Wie die NRW-Landesregierung nach Eigentümergesprächen weiter mitteilte, soll das Geschäftsmodell der WestLB stärker als bisher auf den Mittelstand ausgerichtet werden. Dazu werde eine Übernahme des Mittelstandsgeschäftes der ebenfalls angeschlagenen IKB oder ein vergleichbarer Zukauf ins Auge gefasst.

Auch an der Spitze der WestLB kommt es zum Wechsel. Die Eigentümer wählten Michael Breuer zum Chef des Aufsichtsrats. Der Christdemokrat gilt als Rütgers Vertrauter und wird in Kürze offiziell Präsident des rheinischen Sparkassen und Giroverbandes. jz/ro/stek

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