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Für Volkswagen bedeutet der Sieg von Donald Trump in den USA eine neue Unsicherheit.

© dpa

Abgas-Affäre in den USA: Lässt Trump den VW-Deal platzen?

Eigentlich hatte Volkswagen die Höhe der US-Strafe in der Abgas-Affäre bereits ausgehandelt. Doch nun soll die endgültige Entscheidung erst unter der neuen Regierung fallen.

Von Carla Neuhaus

Eigentlich hatte Volkswagen zumindest diesen Teil der Abgas-Affäre für sich bereits abgehakt. Mit den US-Behörden hatte sich der Autobauer auf eine Strafe in Höhe von 14 Milliarden Euro geeinigt. Die noch ausstehende Zustimmung des US-Justizministeriums schien lediglich eine Formalie. Doch das war vor der Wahl von Donald Trump. Wie die „Bild am Sonntag“ berichtet, ist es VW nun nicht gelungen, sich mit Vertretern des Justizministeriums zu einigen – mit der Folge, dass die endgültige Entscheidung über die Strafhöhe in die Amtszeit von Trump fällt, der im Januar Barack Obama als US-Präsident ablöst.

Für den angeschlagenen Autobauer sind das schlechte Nachrichten. „Wir müssen mit dem Schlimmsten rechnen“, zitierte die Zeitung einen nicht genannten VW-Manager. Demnach fürchtet der Konzern, Trump könnte den vereinbarten Deal platzen lassen und eine deutlich höhere Strafzahlung verlangen. VW selbst äußerte sich nicht.

Trump hatte mehrfach angekündigt, auf einen stärkeren Protektionismus zu setzen: Das heißt, er will die US-Wirtschaft stärken und schützen – im Zweifel zulasten ausländischer Konzerne. VW-Chef Matthias Müller ist das durchaus bewusst. Bereits auf die Wahl Trumps reagierte er besorgt und sagte: „Ich hoffe, dass sich das Wahlergebnis nicht noch nachteiliger auf den VW-Konzern auswirkt.“

Auch die Deutsche Bank wartet auf Nachrichten aus den USA

Volkswagen ist längst nicht der einzige deutsche Konzern, der aufgrund der Unsicherheit in den USA zittert. Auch die Deutsche Bank verhandelt noch mit den US-Behörden über eine milliardenschwere Strafzahlung. Es geht um dubiose Hypothekengeschäfte in der Zeit vor Ausbruch der Finanzkrise, weshalb das Justizministerium anfangs 14 Milliarden Dollar gefordert hatte. Eigentlich hatte die Deutsche Bank die Verhandlungen längst beenden wollen. Inzwischen sieht es jedoch nicht mehr danach aus, dass das vor der Amtsübergabe im Januar etwas wird.

Dabei ist – anders als bei VW – jedoch schwer zu sagen, ob das nun gut oder schlecht für den Konzern ist. Einerseits ist auch die Deutsche Bank eines der ausländischen Institute, denen es Trump in  Zukunft schwerer machen könnte, um die US-Banken zu stärken. Andererseits hat der künftige US-Präsident jedoch auch persönliche Geschäftsbeziehungen mit der Deutschen Bank: Medienberichten zufolge hat das Institut Trump seit 1998 etwa 2,5 Milliarden Dollar geliehen – derzeit sollen sich die Kredite noch auf 350 Millionen Dollar belaufen. mit rtr

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