zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Libro: Österreichische Buchkette fühlt sich bestärkt - Deutscher Großhändler nimmt Lieferung demnächst wieder auf

Der österreichische Buchhändler Libro sieht sich durch zwei einstweilige Verfügungen gegen den jüngst verhängten Lieferboykott deutschsprachiger Verlage und Buchgroßhändler gestärkt. Libro-Sprecherin Claudia Conrad sagte am Mittwoch in Berlin, das Unternehmen, das seit dem 1.

Der österreichische Buchhändler Libro sieht sich durch zwei einstweilige Verfügungen gegen den jüngst verhängten Lieferboykott deutschsprachiger Verlage und Buchgroßhändler gestärkt. Libro-Sprecherin Claudia Conrad sagte am Mittwoch in Berlin, das Unternehmen, das seit dem 1. Juli zahlreiche Bestseller über eine Internet-Filiale um 20 Prozent unter den vorgegebenen Ladenpreisen anbietet, werde auch weiter den Rechtsweg beschreiten, um den Lieferstopp zu beseitigen. Neben den Großhändlern Libri,Koehler und Volckmar habe Libro 16 einstweilige Verfügungen gegen Verlage und Grossisten in Deutschland beantragt, darunter der Berliner Aufbau-Verlag und S. Fischer in Frankfurt am Main.

"Es geht uns nicht um eine Form der Eskalation", betonte Conrad. "Wir haben aber Ansprüche und Rechte, und die werden wir durchsetzen." Die Landgerichte in Frankfurt am Main und Köln hatten Libri und Koehler und Volckmar unter Androhung von Strafgeldern zwischen 500 000 Mark und einer Million Mark nach am Dienstag bekannt gewordenen Entscheidungen aufgefordert, die Auslieferung an Libro wieder aufzunehmen. Bei Libri hieß es am Mittwoch, eine einstweilige Verfügung sei noch nicht eingegangen. Koehler und Volckmar betonte in Köln, das Unternehmen werde den Beschluss prüfen und dann "über das weitere Vorgehen gegen die ergangene Verfügung entscheiden". Bis zu einer gegenteiligen Entscheidung sei der Großhändler aber "gehalten, der einstweiligen Verfügung des Landgericht Köln zu folgen" und Libro wieder zu beliefern. Unabhängig von den richterlichen Entscheidungen sagte Libro-Chef André Rettberg, er rechne mit einem baldigen Aus für die Buchpreisbindung in Deutschland. Allerdings werde es " noch kräftig krachen". Man wolle aber eine gütliche Lösung.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false