zum Hauptinhalt
Befreit. Portugals Premierminister Pedro Passos Coelho ist froh, den Rettungsschirm verlassen zu können.

© Reuters

Lissabon verlässt den Euro-Rettungsschirm: Portugal beendet den Krisenmodus

Mit 78 Milliarden Euro musste Portugal vor dem Kollaps bewahrt werden. Nun haben Investoren wieder Vertrauen in das Land gefasst.

Portugal will den Euro-Rettungsschirm in diesem Monat ohne Netz und doppelten Boden verlassen. Die Regierung habe entschieden, sich von den Partnern keine Notfall-Kreditlinie einräumen zu lassen, sagte Ministerpräsident Pedro Passos Coelho am Sonntagabend in einer Fernseh-Ansprache. Das südeuropäische Land war 2011 mit zinsgünstigen Krediten von 78 Milliarden Euro von der Troika aus EU, EZB und IWF vor dem Finanzkollaps bewahrt worden. Seitdem fuhr die Regierung einen scharfen Sparkurs, der der Bevölkerung viele Entbehrungen abverlangte. Inzwischen haben Investoren wieder Vertrauen in das Land, dass sich damit zu verkraftbaren Zinsen direkt am Kapitalmarkt finanzieren kann.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) teilte mit, es zeige sich erneut, dass der gemeinsam eingeschlagene Weg der Richtige sei. Portugal habe die vergangenen drei Jahre gut genutzt und umfangreiche Reformen umgesetzt. “Es wird jetzt darauf ankommen, dass Portugal den eingeschlagenen Pfad der Reformen beibehält und damit einen nachhaltigen Erfolg sicherstellt.“

Die Troika hatte Portugal vor wenigen Tagen ebenfalls einen erfolgreichen Weg bescheinigt und gemahnt, eine solide Finanzpolitik bleibe auch nach Auslaufen des Hilfsprogramms wichtig.

Ende 2013 hatte bereits Irland den Euro-Rettungsschirm verlassen und steht finanziell wieder auf eigenen Beinen. Das Land war von seinen Partnern mit 85 Milliarden Euro gestützt worden. Griechenland - mit 240 Milliarden Euro gestützt - will sich ab 2016 wieder vollständig über den Kapitalmarkt refinanzieren können. (Reuters)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false