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Wirtschaft: Lobbyisten wollen sich neu aufstellen

Berlin - Die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft unternehmen einen weiteren Versuch einer engeren Kooperation, die bis zu einer Fusion führen könnte. In diesen Tagen wollen sich nach Informationen des Tagesspiegels Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt und Industriepräsident Jürgen Thumann in Berlin treffen und das Thema erörtern.

Berlin - Die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft unternehmen einen weiteren Versuch einer engeren Kooperation, die bis zu einer Fusion führen könnte. In diesen Tagen wollen sich nach Informationen des Tagesspiegels Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt und Industriepräsident Jürgen Thumann in Berlin treffen und das Thema erörtern. Andere führende Vertreter des Bundesverbandes der Industrie (BDI) und der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA) befinden sich ebenfalls zu informellen Gesprächen in der Stadt. Damit bekommen die Fusionsspekulationen eine erneute Wendung. Vor einigen Monaten hatte es bereits entsprechende Bemühungen gegeben, die dann aber wegen der Krise an der BDI-Spitze unterbrochen wurden; die Nominierung des CDU-Politikers Norbert Röttgen als BDI-Hauptgeschäftsführer und sein späterer Rückzug hatten den Industrieverband erheblich belastet.

Sehr überraschend hatte dann vor wenigen Wochen BDI-Chef Thumann darüber informiert, dass er mit dem Präsidenten des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Ludwig Georg Braun, ein Zusammengehen prüfen wolle. In IHK-Kreisen werden die Chancen einer solchen Partnerschaft inzwischen aber auf „höchstens zehn Prozent“ veranschlagt. Womöglich sind aber auch von Thumann die Gespräche mit dem DIHK nur genutzt worden, um Widerstände in den eigenen Reihen gegen eine Fusion mit der BDA zu überwinden. Ein Zusammengehen von BDI und BDA ist nahe liegender als eine BDI-DIHK-Fusion, da sich das Kammersystem des DIHK auf die Zwangsmitgliedschaft der einzelnen Unternehmen stützt und in seiner Kleinteiligkeit und Regionalisierung kaum kompatibel zum Industrieverband erscheint.

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