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Wirtschaft: LTU und Swisscargo gründen die Leisure Cargo GmbH

Mit der Gründung der Leisure Cargo GmbH wollen die LTU International Airways, Düsseldorf, und die Swissair-Tochter Swisscargo, Zürich, ein neues Marktsegment ausbauen. Erstmals im Bereich der Luftfrachtindustrie vermarktet damit ein Unternehmen ausschließlich die Restkapazitäten in den Gepäckräumen von Charterflugzeugen.

Mit der Gründung der Leisure Cargo GmbH wollen die LTU International Airways, Düsseldorf, und die Swissair-Tochter Swisscargo, Zürich, ein neues Marktsegment ausbauen. Erstmals im Bereich der Luftfrachtindustrie vermarktet damit ein Unternehmen ausschließlich die Restkapazitäten in den Gepäckräumen von Charterflugzeugen. Die Swissair-Dachgesellschaft SAirGroup hält seit 1998 49,9 Prozent der Anteile an der deutschen Ferienfluggesellschaft.

Wegen des umfangreicheren Gepäcks von Urlaubsreisenden und der meist exotischen Ziele galten Charterflüge in der Luftfrachtbranche lange Zeit als uninteressant. Doch insbesondere in den Großraumjets gibt es in den Gepäckräumen neben Koffern, Kinderwagen und Surfbrettern noch Freiräume. Bis zu acht Tonnen bezahlter Güter lassen sich so auf einem Airbus A330 oder einen Boeing 767 unterbringen, so LTU-Frachtleiter Ralf Ausländer, der zum Geschäftsführer der Leisure Cargo GmbH berufen wurde. Voraussetzung sei die Erschließung der jeweiligen Märkte. Auch Lufthansa Cargo betreibt bereits eine eigene Verkaufsabteilung für die Maschinen des Ferienfliegers Condor - mit zunehmendem Erfolg, wie Sprecher Dietrich Seidl betont.

Unter dem Dach der Leisure Cargo GmbH sollen alle Frachtkapazitäten zur SAirGroup zählenden Chartergesellschaften der European Leisure Group gebündelt werden. Dazu zählen neben der LTU die Swissair-Tochter Balair/CTA, die belgische Sabena-Tochter Sobelair sowie die italienischen Ferienflieger Volare und Air Europe. Gleichzeitig wollen LTU und Swisscargo ihre Verkaufsaktivitäten koordinieren und sich je nach Region und Destination gegenseitig vertreten.

Die Düsseldorfer hätten als eine der ersten Fluggesellschaften erkannt, dass Charter-Airlines ebenso wenig wie Linien-Carrier auf die Einkünfte aus dem Frachtgeschäft verzichten können, betonte Swisscargo-Präsident Ludwig Bertsch. Personal sowie Luftfracht-Know-how im Charterbereich werden vom deutschen Partner in das Joint Venture eingebracht. Bei der LTU macht die Luftfracht rund 1,5 Prozent des Umsatzes aus, nach Angaben von Ralf Ausländer in diesem Jahr immerhin rund 55 Millionen Mark.

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