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Luftfahrt: Lufthansa erwägt Rabatt bei Flugsteuer

Die Lufthansa erwartet nicht, dass sie die umstrittene neue Flugsteuer für Starts von deutschen Flughäfen dauerhaft vollständig auf ihre Passagiere umlegen kann. Die Regierung erhofft sich Einnahmen von einer Milliarde Euro aus der Abgabe.

Berlin - „Ich gehe nicht davon aus, dass wir das eins zu eins weitergeben können an die Kunden“, sagte Wolfgang Mayrhuber, der Vorstandschef des Unternehmens, am Donnerstag in Berlin. „Das haben wir noch nie geschafft. Dazu ist einfach die Wettbewerbsintensität zu groß.“ Zugleich rechnet er nicht damit, dass die Ticketabgabe bei den Beratungen im Parlament noch geändert wird – zumal dies zu einem „heillosen Durcheinander“ führen würde, wie er sagte.

Die Regierung erhofft sich Einnahmen von einer Milliarde Euro aus der Abgabe. Sie soll für Flüge gelten, die ab 2011 starten. Für Kurzstreckenflüge werden acht Euro zusätzlich fällig, für Mittelstreckenflüge 25 und für Langstreckenflüge 45 Euro. Die Lufthansa erhebt die Abgabe bereits. Ebenso Air Berlin, der größte Konkurrent – auch hier soll die Abgabe voll auf den Preis aufgeschlagen werden. Auch viele Billigfluglinien wie Ryanair, Tuifly und Germanwings wollen die Steuer überwälzen. Sie ist allerdings noch nicht vom Bundestag beschlossen worden.

Lufthansa-Chef Mayrhuber drohte indirekt allerdings damit, angesichts der Belastung weniger zu investieren. Nur profitable Unternehmen seien in der Lage, etwa in die Umwelt zu investieren. Dies werde gefährdet, wenn der Branche auch durch Steuern „ein zusätzliches Bleigewicht“ auferlegt werde.

Im August verzeichnete sein Unternehmen derweil ein kräftiges Passagierplus. Die Zahl der Fluggäste stieg konzernweit um 20 Prozent auf 8,5 Millionen. Die Auslastung der Maschinen ging allerdings leicht um 0,6 Prozentpunkte auf 82,9 Prozent zurück, weil die Gesellschaft ihr Angebot noch stärker ausgeweitet hatte.

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