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Wirtschaft: Lufthansa muss wegen Streiks 40 Flüge streichen Geringe Auswirkungen in Berlin Tarifverhandlungen Ende Januar

Düsseldorf/Berlin (dc/HB/du). Eine Eskalation des Tarifstreits bei der Lufthansa bleibt zunächst aus.

Düsseldorf/Berlin (dc/HB/du). Eine Eskalation des Tarifstreits bei der Lufthansa bleibt zunächst aus. Nach einer Warnstreikwelle an Großflughäfen gestern früh haben sich die Gewerkschaft Verdi und die Lufthansa verständigt, ihre Verhandlungen über die Löhne und Gehälter der 52000 Boden- und Kabinenmitarbeiter am 28. Januar fortzusetzen. Nach Lufthansa-Angaben fielen durch Streiks in Frankfurt, Berlin, München, Hamburg, Düsseldorf, Stuttgart und Köln rund 40 Flüge aus. Mehr als 3000 Reisende seien betroffen gewesen. Konzern-Sprecher Klaus Walther sprach von „schmerzhaften Nadelstichen“. Verdi zufolge beteiligten sich 6500 Beschäftigte an dem Ausstand.

„Wir werten es als eine Nebenwirkung der Warnstreiks, dass die Lufthansa einen Terminvorschlag gemacht hat“, sagte Verdi-Tarifsekretär Steffen Kühhirt. Offenbar war der Termin Ende Januar allerdings bereits zuvor in Planung: Die Unabhängige Flugbegleiter-Organisation (Ufo), die als Berufsgewerkschaft zeitlich parallel zu Verdi für das Kabinenpersonal verhandelt, hatte sich bereits am Vortag mit der Lufthansa auf eine neue Gesprächsrunde am 29. und 30. Januar geeinigt. Anders als Verdi hatte Ufo gestern nicht zu Warnstreiks aufgerufen und die Gespräche mit der Lufthansa als „konstruktiv“ gewertet. Ufo organisiert mittlerweile eine klare Mehrheit der 13000 Kabinenmitarbeiter bei der Lufthansa, nach eigenen Angaben rund 7500. Dagegen ist Verdi eher eine Gewerkschaft für das Bodenpersonal – Mitarbeiter in den Bereichen Technik, Fracht, Catering. Allein Verdi versteht sich jedoch als Garant für den Erhalt konzernweit einheitlicher Tarifstrukturen bei der Lufthansa. Die Großgewerkschaft schloss weitere Warnstreiks für die nächsten Tage zwar nicht aus. Doch finden diese üblicherweise in engem zeitlichem Zusammenhang mit Verhandlungen statt, was auf eine Streikpause bis Ende kommender Woche hindeuten würde.

Deutlich geringer als erwartet wirkte sich der gestrige Streik auf den Berlin-Verkehr aus. Lediglich sechs Flugpaare mussten gestrichen werden, bei den meisten anderen Flügen gab es nur geringfügige Verspätungen. Selbst die Frühmaschine nach Frankfurt konnte mit nur 30 Minuten Verspätung gegen 6.45 Uhr starten. So erreichten nach Angaben von Lufthansa-Sprecher Wolfgang Weber die meisten Umsteigepassagiere aus der Hauptstadtregion ihre Anschlüsse. In Berlin hatten sich rund 50 bis 60 Mitarbeiter vorwiegend aus dem Technik-Bereich an dem Ausstand beteiligt. Gestrichen wurden zwei Flugpaare nach Köln/Bonn sowie je eine Verbindung nach Düsseldorf, Frankfurt, München und Stuttgart.

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