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Wirtschaft: Märkte sorgen sich um USA und Italien Aktien und Anleihen werden verkauft

Berlin - Regierungskrise in Italien oder Haushaltsstreit in den USA? Anleger haben die Wahl, wenn sie nach den Ursachen für Kursverluste an Aktien-, Anleihe- und Devisenmärkten suchen.

Berlin - Regierungskrise in Italien oder Haushaltsstreit in den USA? Anleger haben die Wahl, wenn sie nach den Ursachen für Kursverluste an Aktien-, Anleihe- und Devisenmärkten suchen. Am Montag rutschte der Dax um 0,8 Prozent auf 8594 Punkte. Auch der Euro-Stoxx-50 fiel um 1,1 Prozent. Die Investoren warfen aber vor allem italienische Aktien und Staatsanleihen aus ihren Depots. Der Leitindex der Mailänder Börse rutschte um bis zu 2,5 Prozent ab. Die Rendite der zehnjährigen italienischen Staatstitel stieg auf etwa 4,75 Prozent.

„Die Situation in Italien ist besorgniserregender“, sagte Anlagestratege Nick Xanders vom Brokerhaus BTIG. Was die USA angehe, erwarteten die meisten Anleger aber noch eine Einigung in letzter Minute. „In Italien könnte es dagegen so oder so ausgehen“, erklärte Xanders.

Der italienische Regierungschef Enrico Letta will nach dem Rücktritt der Minister des Koalitionspartners PDL, der Partei des Ex-Ministerpräsidenten Berlusconi, voraussichtlich am Mittwoch die Vertrauensfrage stellen. Er hofft auf Abweichler aus dem Berlusconi-Lager und bei der Opposition. In den USA droht die Schließung der Bundes-Verwaltung – wie zuletzt vor fast 18 Jahren. An diesem Dienstag würden dann bis zu einer Million Staatsbedienstete in den Zwangsurlaub geschickt. Damit würden die Aussichten sinken, dass es im Streit um die Erhöhung der Schuldenobergrenze eine baldige Lösung gibt. Damit droht die weltgrößte Volkswirtschaft unter Umständen sogar zahlungsunfähig zu werden.

„Wenn die USA ihre Schulden nicht bedienen könnten, würde das sicher zu einem Ausverkauf an den Aktienmärkten führen“, warnte ein Börsianer. Am Montag nahm zwar die Nervosität an den Märkten spürbar zu – abzulesen am „Angst-Index“ V-Dax, der um knapp zehn Prozent stieg. Zu Panikverkäufen kam es gleichwohl nicht. Der Zeitpunkt zum Ausstieg wäre aber für viele Anleger günstig: Der Dax hat von Juli bis September mehr als sieben Prozent, der Euro-Stoxx sogar mehr als zehn Prozent zugelegt. „Da ist eine kleine Korrektur durchaus angemessen“, sagte ein Händler. mot/rtr

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