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Wirtschaft: MAN: Konzern muss Ertragsdelle hinnehmen

Der Münchner Nutzfahrzeug- und Maschinenbaukonzern MAN AG muss nach Jahren des Aufschwungs 2001 eine Ergebnisdelle hinnehmen. "Wir haben zwei Baustellen und die kosten Geld," sagte Konzernchef Rudolf Rupprecht bei der Bilanzvorlage in München.

Der Münchner Nutzfahrzeug- und Maschinenbaukonzern MAN AG muss nach Jahren des Aufschwungs 2001 eine Ergebnisdelle hinnehmen. "Wir haben zwei Baustellen und die kosten Geld," sagte Konzernchef Rudolf Rupprecht bei der Bilanzvorlage in München. Zum einen sei es beim Anlauf einer neuen Lkw-Generation zu selbst verschuldeten Lieferengpässen und "Nacharbeiten" gekommen. Zum anderen belaste das Metallurgie-Anlagengeschäft des Konzernteils SMS Demag. Beim MAN-Hauptprodukt Lkw werde die Lage durch Preisdruck und eine abkühlende Branchenkonjunktur verschärft. Da die Probleme bis Ende dieses Jahres behoben seien, rechnet Rupprecht mit einem einmaligen Rückgang der Vorsteuergewinne um maximal ein Zehntel auf 1,2 Milliarden Mark. Bereits 2002 soll wieder eine Umsatzrendite von knapp fünf Prozent erreicht werden. Diese Quote ist im Rumpfgeschäftsjahr 2000 (Juli bis Dezember) von 4,9 auf 3,6 Prozent geschrumpft. Nicht zufrieden ist Rupprecht auch mit der Marktposition und Profitablilität einiger "Nischenaktivitäten". Es gebe schon Gespräche, um sie eventuell noch dieses Jahr "in einem besseren Umfeld zu platzieren", sagte der Konzernchef. Davon betroffen sein könne ein Umsatzvolumen von 500 bis 600 Millionen Mark.

Wiederholt spekuliert wurde zuletzt über die Zukunft der MAN-Sparten Technologie (Raumfahrt), Renk (Getriebe) und einzelne Firmen aus dem Bereich Maschinen- und Anlagenbau. Neue Zukäufe seien dagegen derzeit nicht in Sicht, sagte Rupprecht. Dennoch hält er an seinem Ziel fest, im Jahr 2004 im Konzern mindestens 40 Milliarden Mark umzusetzen. Im Rumpfgeschäftsjahr 2000 haben die Münchner ihre Erlöse um ein Fünftel auf knapp 15 Milliarden Mark erhöht, zur letzten vollen Periode waren es 29 Milliarden Mark. Nicht in diesen Zahlen sind der zugekaufte Omnibushersteller Neoplan und das akquirierte Turbomaschinengeschäft der Sulzer-Gruppe enthalten.

Aus eigener Kraft will MAN in diesem Jahr trotz abflauender Lkw-Konjunktur die Auftragseingänge konzernweit um gut fünf Prozent und die Umsätze um gut ein Zehntel auf jeweils über 32 Milliarden Mark steigern. Wachstumsbereiche seien dabei vor allem die Sparten Druckmaschinen (MAN Roland), Dieselmotoren und Industrielle Dienstleistungen.

tmh

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