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Maul- und Klauenseuche: EU stoppt Rindfleisch-Einfuhren aus Brasilien

Die EU macht ihre Drohung wahr und verbietet künftig die Einfuhr von Rindfleisch aus Brasilien, das der mit Abstand größte Lieferant für die Europäer ist. Grund sind offenbar unzureichende Kontrollen angesichts der in Südamerika grassierenden Maul- und Klauenseuche.

Die Europäische Union stoppt die Einfuhr von Rindfleisch aus Brasilien. Dies bestätigte eine Sprecherin der EU-Kommission. Das Verbot tritt an diesem Freitag in Kraft. Es war von der EU bereits im Dezember angedroht worden, sofern die brasilianischen Behörden keine nachprüfbare Liste jener Hersteller liefern, deren Rinderbestände frei von Maul- und Klauenseuche sind. Brasilien ist der mit Abstand größte ausländische Rindfleischlieferant der EU. 2005 wurden 350.000 Tonnen Rindfleisch aus Brasilien eingeführt, 67 Prozent der Gesamteinfuhren der EU.

Brasilien habe zwar Mitte Januar eine Liste der angeblich krankheitsfreien Erzeuger vorgelegt, sagte die Sprecherin. Auf dieser hätten sich 2681 von insgesamt rund 10.000 brasilianischen Produzenten befunden. Diese Liste ist nach Ansicht der Veterinärexperten aus den 27 EU-Mitgliedstaaten viel zu lang. Sie seien nicht davon überzeugt, dass die aufgelisteten Hersteller tatsächlich kontrolliert worden seien, weil auch keine Unterlagen über die Prüfungen beigefügt worden seien.

Die EU sei jederzeit bereit, die Einfuhren aus Brasilien für jene Unternehmen freizugeben, die überprüfbar frei von Maul- und Klauenseuche seien. Fleischausfuhren, die bis Ende Januar bereits ordnungsgemäß in Brasilien abgefertigt wurden, dürfen noch bis zum 15. März in die EU eingeführt werden. "Wir hoffen, dass wir bis zu diesem Datum das Problem gelöst haben", sagte die Sprecherin. (jvo/dpa)

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