zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Mautbetreiber kommt nur langsam voran

Spediteursverband: Erst 37000 Bordcomputer eingebaut/Toll Collect verlängert Bonusprogramm

Berlin Die Vorbereitung der Einführung der Lkw-Maut läuft bisher offenbar nur schleppend. Bisher seien nur 37000 Bordcomputer, die so genannten Obus, in Fahrzeuge eingebaut worden, teilte der Bundesverband Güterkraftverkehr (BGL) am Donnerstag unter Berufung auf ein Treffen mit Toll-Collect-Chef Christoph Bellmer mit. Das Mautkonsortium wollte die Zahl allerdings nicht bestätigen. Allerdings laufen derzeit Bemühungen, die Spediteure stärker für den baldigen Einbau von Obus zu gewinnen. Toll Collect verlängerte ein Bonusprogramm, nach dem die ersten 200000 Besteller eine Prämie von 50 Euro erhalten, um zwei Monate bis Jahresende.

Für das Mautkonsortium ist es der dritte Anlauf zum Start seines Systems. Ursprünglich sollte es bereits seit Spätsommer 2003 arbeiten. Die damals bereits installierten 120000 Obus, die für die automatische Mautberechnung per Satellit benötigt werden, müssen ausgetauscht werden. Der jetzt geplante Starttermin ist Januar 2005.

Doch der Einbau der Obus erfolge bisher schleppend, sagte BGL-Hauptgeschäftsführer Karlheinz Schmidt dem Tagesspiegel. „Im Moment erfolgt das Einbaugeschäft nicht unter Volllast.“ Bis Mitte Oktober sollen die bisherigen Bestellungen abgearbeitet sein. Schmidt erwartet 200000 eingebaute Geräte. „Wer heute eine Obu bestellt, kann erst ab Mitte Oktober mit dem Einbau rechnen“, sagte Schmidt. Dann werde es eng. Im Weihnachtsgeschäft sei es für Spediteure sehr schwierig, ihre Lastwagen aus dem laufenden Betrieb abzuziehen. Deshalb dürften nach seinen Schätzungen zwischen Oktober und Dezember noch einmal bis zu 150000 Geräte eingebaut werden. Für einen erfolgreichen Start des Mautsystems brauche man jedoch 400000 Obus, weil sonst zu viele Lkw-Fahrer ihre Strecken an den Automaten an Tankstellen oder im Internet buchen müssen. Ein Toll-Collect-Sprecher sagte aber: „Wir können auch mit weniger Geräten starten.“ Auch im Verkehrsministerium hieß es, es gebe keinen Hinweis darauf, dass der Starttermin gefährdet sei. hop/dpa

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false