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Medienkonzern: Bertelsmann spürt den Abschwung

Bertelsmann bekommt den wirtschaftlichen Abschwung zu spüren. Hartmut Ostrowski, seit Jahresanfang Vorstandschef des Medienkonzerns, musste bei seiner Halbjahresbilanz am Donnerstag Einbußen beim Umsatz und Gewinn einräumen.

Im ersten Halbjahr tat sich Bertelsmann im Fernseh-, Buch-, Zeitschriften- und Zeitungsgeschäft deutlich schwerer. Im Gesamtjahr soll zwar unter dem Strich deutlich mehr verdient werden als 2007, operativ – so viel ist jetzt schon klar – wird der Gewinn aber sinken, wie Finanzvorstand Thomas Rabe sagte.

Ostrowski hat seine Aufräumarbeiten, bei denen wachstumsschwache Bereiche wie das Musik- und Teile des Buchclubgeschäfts abgestoßen wurden, nach eigener Auskunft abgeschlossen. So verkaufte er jüngst den 50-Prozent-Anteil an dem Musik-Joint-Venture Sony BMG an den bisherigen Partner Sony. Im Fernsehgschäft, dem größten Umsatz- und Gewinnbringer, deuten sich aber noch größere Veränderungen an. Bertelsmann ist nach den Worten von Ostrowski und Rabe bereit, bis zu 15 Prozent seiner Anteile an der börsennotierten Fernsehsparte RTL Group für einen Zukauf im TV-Geschäft einzusetzen. Bertelsmann werde aber weiter eine qualifizierte Mehrheit von mindestens 75 Prozent der RTL-Anteile halten, sagte Rabe. Derzeit ist Bertelsmann im Besitz von mehr als 90 Prozent der RTL-Aktien.

Zu schaffen machte dem Medienkonzern zuletzt vor allem das magere US-Geschäft und der schwache Dollar. Ostrowski sagte, vor allem im Juni und Juli hätten die konjunkturellen Schwierigkeiten in Westeuropa und Nordamerika zu einer spürbaren Abschwächung des Geschäfts geführt. Im ersten Halbjahr verzeichneten alle Unternehmensbereiche rückläufige oder stagnierende Gewinne, das Buchclubgeschäft der Direct Group sogar Verluste. Der Konzernumsatz ging um 1,2 Prozent auf 7,6 Milliarden Euro zurück. Die Geschäfte, von denen sich Bertelsmann trennt, sind dabei schon herausgerechnet. Das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen fiel um 8,5 Prozent auf 681 Millionen Euro. mot

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