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Besonders in Berlin gibt es immer mehr Startup-Unternehmen.

© picture alliance / dpa

Deutsche Börse: Mehr Geld für Startups

Über das "Venture Network" konnten bereits viele Startups und Unternehmen zusammengebracht werden. Doch vieles soll noch verbessert werden.

Die Deutsche Börse will sich noch stärker als bislang für junge Wachstumsunternehmen einsetzen und sie schneller und besser mit potentiellen Geldgebern zusammenbringen. Vor allem bei Finanzierungen und Beteiligungen im zweistelligen Millionenbereich hapert es, sagt Hauke Stars, Vorstandsmitglied der Deutschen Börse. Deutschland größter Börsenbetreiber will mit der Plattform, dem so genannten Venture Match, ab Ende September sein Geschäftsmodell auf eine breitere Basis stellen.

Bereits seit einem Jahr betreibt die Börse das „Venture Network“. In diesem Netzwerk hat sie rund 100 Wachstumsunternehmen und Startups aus Deutschland und Europa mit mehr als 180 potentiellen Unternehmen zusammengebracht. Dabei konnten nach Angaben von Stars Beteiligungen und Finanzierungen im Volumen von mehr als 700 Millionen Euro auf den Weg gebracht werden. Im kommenden Jahr erwartet Stars aus dem Venture Network einen oder mehrere Börsengänge.

Allerdings ist das nach Ansicht der Deutschen Börse immer noch zu wenig. Auf Banken in der Eurozone zählt Stars dabei nicht, obwohl die derzeit auf liquiden Mitteln von mehr als einer Billion Euro sitzen. Zum großen Teil müssen die Institute dieses Geld bei der Europäischen Zentralbank (EZB) anlegen und dafür einen Strafzins von 0,4 Prozent zahlen. „Die Banken erfüllen ihre Rolle in der Finanzierung derzeit nicht“, sagt Stars. Die Regulierung, die jeweilige Risikovorgabe und höhere Eigenkapitalanforderungen stünden der Unterstützung von Wachstumsunternehmen im Wege. Außerdem sei die Bewertung von neuen, oft digitalen Geschäftsmodellen schwierig. “Das gilt auch für FinTechs. Banken verstehen deren Konzepte oft nicht“, behauptet Stars.

Das soll sich aber verbessern. Die Deutsche Börse will mit ihrem Venture Network aber auch ihrem eigenen FinTech-Zentrum in Frankfurt mehr junge Finanzunternehmen an den Main locken und damit in unmittelbare Umgebung der Banken. Die deutsche Finanzmetropole stehe bei dieser Entwicklung noch am Anfang, aber Banken, hessische Landesregierung, Börse und Unternehmen zögen mittlerweile an einem Strang. Für Stars ist allerdings klar, dass Berlin im Blick auf Startups und FinTechs einen gewaltigen Vorsprung hat. Den werde Frankfurt kaum aufholen können. Beide Städte, aber auch der Bundesregierung - etwa durch Steuererleichterung - müsse es aber weiter darum gehen, den Standort Deutschland für Wachstumsunternehmen und Investoren attraktiver zu machen.

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