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Wirtschaft: Mehr Interessenten als erwartet wollen das Netz der Deutschen Telekom

Am Freitag ist die Bieterfrist für die Übernahme des TV-Kabelnetzes der Deutschen Telekom abgelaufen. Während die Telekom Namen und Zahl der Bieter sowie die Höhe der Angebote geheim hielt, machten mehrere bisher nicht als Interessenten gehandelte Unternehmen ihren Übernahmewillen für die insgesamt neun regionalen Kabelgesellschaften publik.

Am Freitag ist die Bieterfrist für die Übernahme des TV-Kabelnetzes der Deutschen Telekom abgelaufen. Während die Telekom Namen und Zahl der Bieter sowie die Höhe der Angebote geheim hielt, machten mehrere bisher nicht als Interessenten gehandelte Unternehmen ihren Übernahmewillen für die insgesamt neun regionalen Kabelgesellschaften publik. Die Telekom hält früheren Angaben zufolge für die ausgeschriebene Mehrheitsübernahme des TV-Kabelnetzes Preise von deutlich über 20 Mrd. DM für angemessen.

Als neuer Interessent trat am Freitag eine Bietergruppe unter der Führung der britischen Callahan Associates auf. Das Konsortium bietet für alle neun regionalen Kabelnetz-Gesellschaften. Zu der Bietergruppe gehören den Angaben zufolge die BankAmerica Equity Partners, die Capital Communications CDPQ sowie die Investmentgesellschaften Blackstone Capital Partners III, Texas Pacific Group und Angelo Gordon.

Überraschend bot auch der mittelständische Kabelnetzbetreiber Ewt-Tss für mehrere regionale TV-Kabelnetze. Das in Augsburg und Berlin ansässige Familienunternehmen strebt Minderheitsbeteiligungen an den einzelnen Kabelgesellschaften in Bayern, Berlin, Nordrhein-Westfalen, Sachsen/Sachsen-Anhalt und Thüringen an. Die am Frankfurter Neuen Markt notierte Primacom hat Angebote für vier Regionen abgegeben. Im Gebiet Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen ist Primacom eigenen Angaben zufolge als Netzbetreiber Marktführer. Zudem wurden für die Regionen Rheinland-Pfalz, Hessen und Berlin/Brandenburg geboten.

Bereits seit längerem tritt die Deutsche Bank mit ihrem Finanzkonsortium DB Investor als Interessent auf. Das Konsortium, zu dem auch der Finanzarm des US-Konzerns General Electric, GE Capital, gehört, will wie andere Bieter auch das Kabelnetz modernisieren. Das Engagement wird voraussichtlich zeitlich begrenzt bleiben, ein späterer Börsengang wurde bereits ins Gespräch gebracht. DB Investor hatte von RWE und Veba im Juni den Kabelbetreiber Telecolumbus übernommen. Auch der US-Software-Gigant Microsoft und der Medienkonzern Bertelsmann waren als Bieter genannt worden. Als weitere Interessenten für das TV-Kabelnetz gelten Telekom-Konkurrent Mannesmann und die US-niederländische Kabelgesellschaft United Pan-Europeen Communications.

Die Telekom will nach Sichtung und Auswertung der Offerte entscheiden, mit wem sie konkrete Verhandlungen aufnehmen wird. Nach Druck von der Europäischen Union entschloss sich der ehemalige Monopolist zum Verkauf des Netzes. Auch nach dem Verkauf der einzelnen Gesellschaften soll eine Sperrminorität von mindestens 25 Prozent in der Hand der Telekom bleiben.

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