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Wirtschaft: Mehr Wachstum

Institute korrigieren Prognosen nach oben / Die Exporte steigen.

Berlin - In einem sind sich die Volkswirte einig: Sie glauben, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr wachsen wird. Das Institut für Wirtschaftsforschung in Halle (IWH) geht davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 1,3 Prozent zulegt. Damit korrigierten die Forscher ihre Prognose deutlich nach oben, zuletzt hatten sie mit einem Plus von 0,7 Prozent gerechnet. Für 2014 ist das IWH noch optimistischer, dann soll das Wachstum bei 2,4 Prozent liegen, wie das Institut am Donnerstag mitteilte.

Die Forscher argumentieren, die Schuldenkrise im Euro-Raum habe sich weiter entspannt. Positiv habe sich etwa die Ankündigung der Europäischen Zentralbank (EZB) ausgewirkt, im Notfall Anleihen der Krisenländer zu kaufen. Und selbst der unklare Ausgang der Parlamentswahlen in Italien habe die Risikoprämien für italienische Staatsanleihen kaum steigen lassen. Auch Ansteckungsgefahren auf andere Länder seien ausgeblieben.

In Deutschland dürften eine steigende Beschäftigung und höhere Löhne laut IWH den privaten Konsum und den Wohnungsbau stimulieren. Zudem sollten die Unternehmen wieder stärker investieren. Angesichts der niedrigen Leitzinsen sei das Umfeld hierfür günstig. Die Arbeitslosenquote wird laut IWH 2013 um einen Prozentpunkt auf 6,4 Prozent fallen.

Auch das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) hält die Schwächephase der deutschen Konjunktur für überwunden. Die Kapazitäten seien wieder stärker ausgelastet, die Exporterwartungen ziehen an, heißt es in der Frühjahrsprognose des Instituts, die am Donnerstag in Kiel veröffentlicht wurde. Noch im ersten Halbjahr dürfte danach der Produktionseinbruch aus dem Schlussquartal des Vorjahres überwunden werden. Mit ihrem Ausblick sind die Kieler Forscher allerdings zurückhaltender als die Volkswirte vom IWH. Zwar korrigierten auch sie ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr nach oben – allerdings nur von 0,3 auf 0,6 Prozent. 2014 erwarten sie unverändert 1,5 Prozent Wachstum.

Derweil hält die wachsende Nachfrage aus Nicht-EU-Ländern die deutsche Exportwirtschaft auf Rekordkurs. Im vierten Quartal 2012 stiegen die Ausfuhren in sogenannte Drittländer um 4,2 Prozent auf 118 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. In Übersee kauften einmal mehr Kunden in den USA die meisten Waren „Made in Germany“. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stiegen die Exporte in die Vereinigten Staaten im vierten Quartal 2012 um neun Prozent auf 21,5 Milliarden Euro. Die Exporte insgesamt erhöhten sich um 1,3 Prozent auf 271 Milliarden Euro. rtr/dpa

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