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Mein ERSTES Geld (17): Schraubringe im Akkord

In meiner Schulzeit habe ich jede freie Minute und jede Ferien bei einem Automobilzulieferer im Rheinland gejobbt. Mit 15 habe ich mit Hilfsarbeiten angefangen, später haben sie mich an die großen Maschinen gelassen.

In meiner Schulzeit habe ich jede freie Minute und jede Ferien bei einem Automobilzulieferer im Rheinland gejobbt. Mit 15 habe ich mit Hilfsarbeiten angefangen, später haben sie mich an die großen Maschinen gelassen. Da habe ich Schraubringe im Akkord gefertigt. Ich habe die Rohlinge in die Fräsmaschine gelegt, zwei Knöpfe gedrückt, den Ring herausgenommen, vermessen und den nächsten eingelegt. Es war eine knochenharte Arbeit, jede Pause kostete Geld, und es war unvorstellbar langweilig. Bei so einer Arbeit schaut man um 9 auf die Uhr und wenn man es vermeintliche zwei Stunden später wieder tut, ist es 9 Uhr 10. Daneben standen Leute, die das 30 Jahre lang machten. Ich wusste damals zwar noch nicht genau, was ich machen wollte, aber der Job hat mir gezeigt, was ich nicht machen wollte. Eine bessere Motivation, sich in Schule und Studium anzustrengen, gibt es nicht. Aber ich habe sehr gut verdient, mehr als 4000 Mark im Monat. Das war echt viel Geld. Und ich hatte ein klares Ziel: Ich habe mir mein erstes Motorrad gekauft, eine knallrote 125er Honda Motocross Rennmaschine. Die hat damals gebraucht zwischen 7000 und 8000 Mark gekostet. Danach gab es 14 Tage lang Taubstummen-Frühstück mit meinem Vater, denn meine Eltern wollten mit Motorrädern nichts zu tun haben. Sie haben auch keinen Cent dazugegeben.Aufgezeichnet von Corinna Visser

Achim Berg (44) hat in Siegburg bei Bonn Abitur gemacht und Informatik studiert. Bevor er zu Microsoft kam, war er bei der Telekom Vorstand für Marketing und Vertrieb. In seiner Freizeit läuft er Marathon.

Achim Berg[Deutschland-Chef von Microsoft]

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