zum Hauptinhalt

Mein ERSTES Geld (171): Fürs Leben lernen

Eigentlich wollte ich ja für meinen Vater, einen Bäckermeister, in Krefeld Brötchen ausfahren. Doch der hatte sich ein anderes Programm für mich ausgedacht.

Eigentlich wollte ich ja für meinen Vater, einen Bäckermeister, in Krefeld Brötchen ausfahren. Doch der hatte sich ein anderes Programm für mich ausgedacht. Damit der Sohn etwas vom Leben mitbekommt, musste der in den Sommerferien immer woanders eingesetzt werden. Immerhin gab es zu Beginn der Ferien eine Woche Zeltlager. Doch die restliche Zeit wurde gearbeitet.

Das erste Mal, 1961, damals war ich 14, war das in der Schlosserei einer Krefelder Seidenweberei. In den folgenden Jahren arbeitete ich dann als Fliesenleger, Anstreicher und als Aushilfe in einem Steuerbüro. An den ersten Stundenlohn in der Schlosserei erinnere ich mich gut, das waren 1,71 Mark. Den Wochenlohn konnte man sich freitags im Lohnbüro abholen. Mit dem Geld habe ich meine erste Kamera gekauft, eine Bilora Bella. Allerdings weiß ich heute nicht mehr, wie teuer der Apparat war.

Die Arbeit in der Seidenweberei war anstrengend, aber auch interessant. Die Entlüftungsnetze über den Webstühlen mussten abgesaugt werden. Um die Flusen alle wegzukriegen, musste ich oberhalb der Webstühle rumkrabbeln, was für einen drahtigen Burschen kein großes Problem war. Mir kam also zugute, dass ich damals ranker und schlanker war, als ich es heute bin.

Aufgezeichnet von Alfons Frese

Peter Heesen, Jahrgang 1947, gehört dem Deutschen Philologenverband an. Dessen Vorsitz hatte er inne, als er 2003 die Leitung des dbb Beamtenbund und Tarifunion mit

1,2 Millionen Mitgliedern übernahm.

Peter Heesen Beamtenb, -Chef

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false