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Forian Langenscheidt.

© Claude-Langlois

Mein ERSTES Geld (178): Guter Ton zahlt sich aus

Meine ersten D-Mark verdiente ich bei einer übergewichtigen Frau in einem kleinen, vollgestopften und sehr dunklen Haus durch Rasenmähen. Schon damals lernte ich, dass Freundlichkeit beim Service oft wichtiger ist als die Dienstleistung selber – denn das Trinkgeld wurde oft höher als der Stundenlohn, wenn ich mal wieder den richtigen Ton traf.

Meine ersten D-Mark verdiente ich bei einer übergewichtigen Frau in einem kleinen, vollgestopften und sehr dunklen Haus durch Rasenmähen. Schon damals lernte ich, dass Freundlichkeit beim Service oft wichtiger ist als die Dienstleistung selber – denn das Trinkgeld wurde oft höher als der Stundenlohn, wenn ich mal wieder den richtigen Ton traf.

Diese Erfahrung setze sich fort bei einem anderen Job Jahre später: Beim Verkaufen von Mode an Frauen merkte ich, dass ein realistischer Ton im Moment des Rauskommens aus der Kabine besser ist als unglaubwürdige Komplimente. Ich wagte ein „Das macht Sie alt“ – und erntete dafür Vertrauen beim großen Kompliment angesichts des zweiten Kleides.

Beim Rasenmähen bekam ich 15 Mark die Stunde, beim Verkauf in der Boutique auch nicht mehr. Das machte nichts, denn ich war verliebt in die junge Frau, die ich vertrat. Die Rasenmäheinkünfte gingen für Brausestäbchen (2,5 Pfennig pro Stück) und Fußballsticker drauf; die Einnahmen aus dem Bereich Damenoberbekleidung für Getränke.

Florian Langenscheidt, 1955 in Berlin geboren, studierte Literaturwissenschaft, Journalismus und Philosophie in München. Er ist Unternehmer und Publizist. Langenscheidt lebt in Berlin und hat fünf Kinder.

Florian Langenscheidt[Verleger]

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