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Wirtschaft: Microsoft hilft dem PC-Markt nicht

Seit gestern ist es endlich zu haben: Das neue PC-Betriebssystem des Softwarekonzerns Microsoft - Windows XP. Doch mit einem Ansturm der Nutzer auf die Geschäfte rechnet kaum jemand.

Seit gestern ist es endlich zu haben: Das neue PC-Betriebssystem des Softwarekonzerns Microsoft - Windows XP. Doch mit einem Ansturm der Nutzer auf die Geschäfte rechnet kaum jemand. Warum auch? Technisch gibt es kaum einen Grund, auf die neue Bediener-Oberfläche umzusteigen. Zwar bietet Windows XP einige neue Funktionen und eine ansprechendere Optik, aber ein Technologiesprung macht das neue Programm nicht. Die Nutzer tun also gut daran, so lange auf das neue Windows zu warten, bis sie sich ohnehin einen neuen PC anschaffen. Ältere PC-Systeme sind mit der voluminösen Software sowieso überfordert. Der Übergang zum neuen Betriebssystem wird also eher schleichend erfolgen. Das gilt für Privatanwender und ganz besonders für Geschäftskunden. Das Marktforschungsunternehmen Gartner schätzt, dass im nächsten Jahr nur rund 20 Prozent der PCs mit der Profi-Version von Windows XP ausgeliefert werden. Die meisten Unternehmen setzen weiterhin auf das bekannte Windows 2000. Da klingt es schon einigermaßen verwegen, wenn "Mister Microsoft" Bill Gates durch Windows XP dem PC-Markt einen wahren Boom prophezeit. Ähnliches hatten auch die IT-Analysten bis vor einigen Monaten gehofft. Doch seitdem hat sich die Wirtschaftslage dramatisch verschlechtert. Die PC-Verkäufe sind erstmals seit 15 Jahren zurückgegangen. Für das vierte Quartal rechnet Gartner mit einem Minus von 13 Prozent. Der PC-Markt ist gesättigt, außerdem investieren bei der augenblicklichen konjunkturellen Lage nur die Unternehmen in neue Computer oder in neue Software, die unbedingt müssen. Die Einführung von Windows XP aber kostet die Unternehmen Geld. Viel Geld. Geld, das sie im Augenblick nicht haben.

Maurice Shahd

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