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Wirtschaft: Mieses Image, aber sichere Anlage: die "Bundesschätzchen"

Selbst unter eingefleischten Festzinsanlegern gelten sie als bieder. Doch wenn die Zinsen steigen, spielen sie ihren Trumpf aus - die Bundesschatzbriefe.

Selbst unter eingefleischten Festzinsanlegern gelten sie als bieder. Doch wenn die Zinsen steigen, spielen sie ihren Trumpf aus - die Bundesschatzbriefe. Neben Bundesanleihen, -obligationen und Finanzierungsschätzen haben "Bundesschätzchen" seit 1969 einen festen Platz unter den Bundeswertpapieren. Ihr typisches Merkmal: Ihr Zins steigt von Jahr zu Jahr. Die aktuelle Emission startet im ersten Jahr mit 2,25 Prozent. Im zweiten zahlt der Bund dann 2,5 Prozent, und bis zum sechsten (Typ A) bzw. siebten (Typ B) steigt der Kupon auf 4,75 Prozent. Im Endergebnis ergibt das eine Rendite von 3,49 Prozent (Typ A) und 3,71 Prozent (Typ B) - nicht gerade berauschend, aber schließlich genießt Deutschland als Schuldner einen fast unerreicht guten Ruf. Der "Kick" der Schätzchen ist aber das eingebaute Rückgaberecht. Nach Ablauf der Sperrfrist von einem Jahr kann der Anleger die Papiere zurückgeben - allerdings nur bis zu einer Höchstgrenze von 10 000 DM pro Monat. Kursverluste braucht er nicht zu fürchten. Bundesschatzbriefe werden zum Nennwert eingelöst. Mit dieser "Geld-zurück-Garantie" sind Anleger auf der sicheren Seite. Geht es mit den Zinsen bergauf, kann man nach einem Jahr auf besser verzinste Anlageformen umsteigen. Anlegern beim Typ B droht ab 2000 allerdings die Steuerfalle. Bei aufgezinsten Papieren müssen angesammelte Zinsen bei Verkauf oder Fälligkeit in einer Summe versteuert werden. Bei halbierten Sparerfreibeträgen erreichen selbst Verheiratete schnell ihr Limit von 6200 DM, wenn Schatzbriefe im Nennwert von 20 000 DM zurückgezahlt werden.

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