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Milliarden-Affäre: Ermittler tappen bei Société-Générale im Dunkeln

Die genauen Hintergründe des Milliardenverlustes bei der französischen Bank Société-Générale sind noch immer ungeklärt. Die Fahnder versuchen ein Ermittlungsverfahren gegen Jérôme Kerviel, den beschuldigten Händler, zu erwirken.

In die Affäre um Milliardenspekulationen bei der französischen Bank Société Générale soll ein Untersuchungsrichter Licht bringen. Die Pariser Staatsanwaltschaft beantragte richterliche Ermittlungen wegen "Fälschung" und "Eindringens in ein Computerdatensystem".

Die Ermittler verlangen, dass der von der Bank beschuldigte Händler Jérôme Kerviel in Untersuchungshaft genommen wird. Kerviel habe zugegeben, nicht genehmigte Geschäfte verschleiert zu haben, sagte Staatsanwalt Jean-Claude Marin. Er bestreite aber, sich persönlich bereichert zu haben. Ein Ermittlungsverfahren wurde vorerst nicht gegen Kerviel eröffnet. Er ist damit noch nicht formell beschuldigt.

Der 31-jährige Händler war seit Samstag in Polizeigewahrsam befragt worden. Die Société Générale wirft ihm vor, ungenehmigte Spekulationen im Wert von "ungefähr 50 Milliarden Euro" getätigt zu haben. Dies soll bei dem Institut zu einem Verlust von 4,9 Milliarden Euro geführt haben. Kerviels Anwälte beschuldigten die Bank dagegen, durch eine Panikreaktion einen Großteil der nun Kerviel zugeschriebenen Verluste verursacht zu haben. Die Bank hatte die Positionen des Händlers mitten in der Börsenkrise Anfang vergangener Woche hinein verkauft. (AFP/ut)

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