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Wirtschaft: Mit dem Frühling kommt die Kauflaune

Verbraucherstimmung steigt auf Vier-Jahres-Hoch

Berlin - Die Stimmung der deutschen Verbraucher ist so gut wie seit vier Jahren nicht mehr. Nach 4,6 Punkten im Februar kletterte der Konsumklimaindex der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im März auf 5,0 Punkte. Für den April erwarten die Marktforscher einen Anstieg auf 5,1 Punkte. „Die uns vorliegenden Kennzahlen vermitteln den Eindruck, dass der Verbraucher nach einem langen Konsumwinter einen Konsumfrühling will“, sagte GfK-Chef Klaus Wübbenhorst am Dienstag in Nürnberg.

Die GfK-Studie, die auf monatlich 2000 Verbraucherinterviews beruht, vermittelt ein ähnlich optimistisches Bild wie der am Dienstag veröffentlichte Ifo-Geschäftsklimaindex. Das Münchner Wirtschaftsforschungsinstitut hatte von einem 15-Jahres-Hoch bei der Stimmung in den Unternehmen berichtet.

Doch obwohl die Verbraucher wieder deutlich mehr Lust auf größere Anschaffungen haben, beurteilten sie ihre wirtschaftliche Lage und ihre Einkommenserwartungen etwas pessimistischer als im Vormonat. Das gilt vor allem für Rentner und Ostdeutsche.

Als Grund für die gewachsene Kaufneigung der Konsumenten nannte die GfK vor allem die bevorstehende Mehrwertsteuererhöhung und die Fußball-Weltmeisterschaft. „Die Fußball-WM dürfte vor allem in der Unterhaltungselektronik einen Boom auslösen“, sagte GfK-Experte Rolf Bürkl.

Im Einzelhandel ist der Stimmungsaufschwung noch nicht angekommen. „Der Konsum wird langfristig erst an Schwung gewinnen, wenn mehr Beschäftigung geschaffen wird und die Sorge um die Arbeitsplätze abnimmt“, sagte Hubertus Pellengahr, Sprecher des Handelsverbandes HDE. Er geht davon aus, dass der Umsatz im März unter dem langen Winter gelitten hat. „Die erste Hälfte war geprägt von Eis, Schnee und Frost – das war nicht gut für den Verkauf.“ Zahlen gibt es noch nicht. Das Statistische Bundesamt wird erst Ende der Woche die Daten für Februar veröffentlichen.

Maren Peters

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