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Wirtschaft: Mit Luft gefüllt

Aerolas stellt Kugellager ohne Kugeln her

Eishockeyspieler verstehen etwas von Wirtschaft. „Die meisten Spieler sind ziemlich gut, aber sie laufen dahin, wo der Puck ist. Ich laufe dahin, wo der Puck sein wird.“ Das hat Eishockeylegende Wayne Gretzky gesagt und ist so zum erklärten Vorbild für einen deutschen Maschinenbauer geworden. Denn Aerolas aus dem bayerischen Unterhaching will genau das: die Produkte entwickeln, die schon bald besonders stark gefragt sein werden. Und das sind so genannte Luftlager.

Wie Gretzky hat sich Aerolas also frei gelaufen. „Die Technologie ist ganz sicher unser Schlüssel zum Erfolg“, sagt Geschäftsführer Michael Muth. Die Firma wurde 1997 als Spin-Off der Technischen Universität München von den Ingenieuren Muth und Bernd Schulz gemeinsam mit ihrem Professor Joachim Heinzl gegründet. 25 Mitarbeiter erwirtschaften mittlerweile einen Jahresumsatz zwischen zweieinhalb und drei Millionen Euro. Der Siemens-Konzern ist zu zehn Prozent an dem Unternehmen beteiligt.

Aerolas stellt Luftlager her, die wie Kugellager funktionieren – bloß ohne Kugeln. Die Lager sind deshalb besonders gut für hochsensible Arbeiten geeignet. Aerolas ist zwar nicht das einzige Unternehmen, das solche Lager herstellt, aber sieht sich durch sein Patent als eine Art Weltmarktführer. Die Mitbewerber hinken nach Einschätzung Muths deutlich hinterher. Auch auf dem schwierigen japanischen Markt sei Aerolas aktiv, sagt Muth: „Da liefern wir die Lager für Produktionsmaschinen für Flachbildschirme“ – einem der Hauptwachstumsmärkte weltweit. Luftlager werden außerdem bei der Bestückung von Leiterplatten, der Herstellung von elektronischen Bauteilen oder zum Bau von Messmaschinen verwendet. „In Zukunft werden sie auch in Haushaltsgeräten zum Einsatz kommen“, sagt Techniker Georg Slotta.

Fritz Niemann

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