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Wässern statt wassern. Pflanzen sollten während des Urlaubs mit den Wurzeln nicht im Wasser landen. Foto: dpa

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Wirtschaft: Mit Netz und doppeltem Boden

Wie Pflanzen den Urlaub überstehen

Der Urlaub lockt, doch was wird aus den Blumen auf dem Balkon und im Wohnzimmer? Um sie vor dem Vertrocknen zu bewahren, ist es wichtig, gut vorzusorgen. Wie das geht, erklärt Welmar Rietmann, Geschäftsführer des Landesverbands Gartenbau Rheinland-Pfalz in Bad Kreuznach.

DOSIERTES GIESSEN

Bevor der Urlaub losgeht, sollten alle Pflanzen gut mit Wasser versorgt sein. Aber Vorsicht: „Der klassische Fehler ist, dass zu viel gegossen wird und die Wurzeln abfaulen, wenn sie tagelang in sumpfiger Erde sind“, sagt der Pflanzenexperte. Deshalb sollte das Wasser im Übertopf nur einen Zentimeter hoch stehen.

SCHATTEN

Um den Bedarf der Blumen zu senken, sollten sie nicht in der prallen Sonne stehen, sagt Rietmann. „Auf der Nordseite des Hauses bekommen sie zum Beispiel keine direkte Sonneneinstrahlung.“ Zimmerpflanzen werden geschützt, indem man die Vorhänge zuzieht. Aber es sollte nicht zu dunkel sein: „Ohne Licht hungern Pflanzen, ihre Blätter werden gelb und die Pflanzen sterben langsam ab.“

TONKEGEL

Tonkegel versorgen das Grün in Dosen mit Wasser. Die kegelförmigen Stäbchen stecken in der Blumenerde und sind über dünne Schläuche mit einem Wasserbehälter verbunden. Wenn die Erde im Blumenkasten zu trocken wird, fließt über die Schläuche Wasser nach. Laut Rietmann können Pflanzen so mehrere Wochen überstehen.

DOPPELTER BODEN

In Blumenkästen mit doppeltem Boden werden oben die Pflanzen gesetzt, unten wird Wasser eingefüllt. Verbunden sind beide Teile über kleine Löcher, in denen Filzdochte stecken. Das Prinzip ist ähnlich wie beim Tonkegel: Wenn die Erde um die Wurzeln zu trocken ist, holt sie sich über den Filz Wasser. „Wenn das Wetter mitspielt und es nicht zu heiß ist, bekommen die Pflanzen bis zu einer Woche lang genug Wasser“, sagt Rietmann.

WASSERFLASCHEN ODER BADEWANNE Manche Pflanzenliebhaber stopfen volle Wasserflaschen kopfüber in Blumenkästen. Theoretisch holt sich die trockene Erde dann Wasser aus der Flasche. „Aber meistens geht das schief, denn der Wasserdruck in der Flasche ist hoch“, sagt Rietmann. Es ist durchaus möglich, dass sich das ganze Wasser ganz plötzlich entleert – der Blumentopf versumpft, und die Wurzeln faulen ab. Auch ein Platz in der Badewanne für das Grün sei ungeeignet – dort hätten sie bei wenig Licht zu viel Wasser.

NACHBARN

Die technischen Hilfsmittel können noch so gut sein, eine helfende Hand können sie nicht ersetzen, sagt Rietmann. „Am besten ist es natürlich, wenn man jemanden hat, der zwischendurch mal gießt.“ Eine Garantie für volle Blütenpracht bei der Rückkehr ist das auch nicht. „Da haben viele schon ihr blaues Wunder erlebt, wenn die Pflanzen zu stark gegossen wurden und völlig am Ende waren.“ Deshalb sollte man vorher den Nachbarn oder Freunden sagen, wie oft und wie viel welche Pflanze gegossen werden soll. dpa

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