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Modekonzern: Escada droht die Insolvenz

Dem Luxusmodekonzern Escada, einst größte Damenmodemarke der Welt, droht die Insolvenz. Aus Unternehmenskreisen ist zu hören, man habe akute Probleme beim Umtausch einer Firmenanleihe.

Düsseldorf - Der Umtausch sollte der letzte Baustein in einem Rettungskonzept für den schwer angeschlagenen Modekonzern sein. Für Mittwoch wurde eine Sitzung des Aufsichtsrates angekündigt.

Beim Umtausch der Anleihe mit einem Volumen von 200 Millionen Euro sollen die Gläubiger auf große Teile ihrer Forderungen verzichten. Für 1000 Euro der alten Anleihe bietet Escada neue Schuldverschreibungen und eine Barzahlung von 400 Euro sowie zehn Escada-Aktien. Escada muss eine Umtauschquote von 80 Prozent erreichen. Andernfalls bekommt das Unternehmen unter anderem keine weiteren Kredite mehr. Außerdem sind nur in diesem Falle die Großaktionäre Wolfgang und Michael Herz, die je 12,5 Prozent der Aktien halten, dazu bereit, bei der geplanten Kapitalerhöhung über rund 29 Millionen mitzuziehen.

Aufsichtsratschef Reinhard Pöllath ist skeptisch: „Beim jetzigen Stand kann es natürlich so kommen, dass beim Anleihe- Umtausch die erforderlichen 80 Prozent am Fristende am Dienstag nicht erreicht werden“, sagte er dem „Handelsblatt“. In diesem Fall werde Escada am Donnerstag beim Amtsgericht München den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellen. Es gebe aber bis zuletzt noch die Chance, die 80-Prozent-Quote zu schaffen, sagte Pöllath. „Abgerechnet wird wie beim Fußball erst nach 90 Minuten plus Verlängerung.“ Es gebe auch Anleger, die bis zuletzt abwarteten und auf eine Verbesserung des Angebots hofften.

Die Umtauschfrist für die Anleihe endet an diesem Dienstag um 15 Uhr. Mitte Juli hatte Escada sich zum ersten und letzten Mal zur Quote geäußert. Damals hatten 37,5 Prozent der Anleger zugestimmt. wt (HB)/Tsp

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