zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Münchener Rück für Schuldenerlass Der Dax-Konzern möchte Griechenland entlasten

Baden-Baden/Frankfurt am Main - Der weltweit größte Rückversicherer Münchener Rück ist bereit, auf einen Großteil seiner Forderungen gegenüber Griechenland zu verzichten, um das schuldengeplagte Land zu retten. Ein starker Schuldenschnitt sei ein realistischer Weg zur Lösung der gegenwärtigen Krise in der Euro-Zone, sagte Ludger Arnoldussen, Vorstand der Münchener Rück, am Montag beim Branchentreffen in Baden-Baden.

Baden-Baden/Frankfurt am Main - Der weltweit größte Rückversicherer Münchener Rück ist bereit, auf einen Großteil seiner Forderungen gegenüber Griechenland zu verzichten, um das schuldengeplagte Land zu retten. Ein starker Schuldenschnitt sei ein realistischer Weg zur Lösung der gegenwärtigen Krise in der Euro-Zone, sagte Ludger Arnoldussen, Vorstand der Münchener Rück, am Montag beim Branchentreffen in Baden-Baden.

Nötig sei eine Lösung, die auch halte und nicht auf Kosten von Inflation gehe. Der Dax-Konzern hatte zuletzt bereits angedeutet, dass die griechischen Staatsanleihen im Portfolio auch im dritten Quartal 2011 wieder zu Abschreibungen geführt hätten. Details sollen Anfang November veröffentlicht werden. Münchener-Rück-Vorstand Arnoldussen sagte, es sei Aufgabe der Politik, für Stabilität an den Finanzmärkten zu sorgen. „Es geht darum, die Finanzmärkte besser zu regulieren.“

Die starke finanzielle Verflechtung der Versicherer mit den Banken ruft in der Euro-Schuldenkrise auch die deutsche Finanzaufsicht auf den Plan. Ausgewählte große Versicherer sollen bis Anfang November angeben, wie viel sie direkt in Banken investiert haben und in Papiere, die die Geldinstitute ausgegeben haben, sagte ein Sprecher der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) am Montag. Versicherungskonzerne gehören zu den größten Investoren in die Bankenbranche, die zur Refinanzierung wiederum auf das Geld der Assekuranz maßgeblich angewiesen ist.

Die Bafin und der Branchenverband der Versicherer (GDV) bestritten, dass die Untersuchung eine Folge der Marktkrise ist. Solche Umfragen fänden regelmäßig statt, die letzte sei erst vor einem halben Jahr abgeschlossen worden, sagte ein Sprecher der BaFin. „Wenn man eine Allfinanzaufsicht ernst nimmt, muss man sich die Wechselwirkungen zwischen den Sektoren anschauen“, betonte der BaFin-Sprecher. Der GDV geht davon aus, dass 55 Prozent der 1,25 Billionen Euro schweren Kapitalanlagen der Assekuranz in Deutschland auf Banken entfallen.„Ein Großteil dieser Anlagen ist besonders geschützt und damit nicht unmittelbar von der wirtschaftlichen Situation der Bank abhängig“, beschwichtigte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg von Fürstenwerth. rtr

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false