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Wirtschaft: Nach dem Kurssturz sind Cisco-Aktien jetzt wieder attraktiv Analysten loben den Netzausrüster,

doch das Risiko bleibt hoch

Houston (ank/HB). Eigentlich hatte der Netzausrüster Cisco Systems alles richtig gemacht: die Kosten gesenkt, trotz Umsatzeinbußen den Gewinn gesteigert und mit den Quartalsergebnissen die Analystenprognosen exakt getroffen. In den drei Monaten bis Ende Juli verdiente Cisco 14 Cent pro Aktie, 40 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Trotzdem straften die Investoren den Wert erst einmal ab. In nur einer Woche verloren CiscoTitel fast 15 Prozent und notieren mit gut 18,30 Dollar an den US-Börsen und rund 16,40 Euro in Frankfurt wieder deutlich unterhalb der Jahreshöchstwerte, die vor wenigen Wochen markiert wurden.

Ein Grund für die Kursverluste: Der Markt sei durch die glänzenden früheren Cisco-Bilanzen schlicht verwöhnt und deshalb von den aktuellen Zahlen enttäuscht worden, sagen Experten. Doch die Geschäftskennzahlen geben Anlass zur Hoffnung. Als einer der weltgrößten Hersteller und Vermarkter von Netztechnik-Produkten für das Internet leidet Cisco zwar wie der Rest der Branche unter der schwachen Nachfrage – aber anders als die meisten Konkurrenten haben es die Kalifornier bislang geschafft, dank strenger Kostenkontrolle größtenteils profitabel zu bleiben und nebenbei noch anderen Unternehmen deren Kunden abzujagen.

„Die Verkaufszahlen dürften im abgelaufenen Quartal die Talsohle erreicht haben“, sagt Kenneth Muth vom Investmenthaus Robert W. Baird. „Die nächsten paar Quartale werden noch ein relativ langsames Wachstum verzeichnen, da die Geschäftskunden und auch die Dienstleister noch auf eine Bestätigung dafür warten, dass die Wirtschaft sich tatsächlich erholt. In den nächsten beiden Geschäftsjahren werden dann Nachfrage und Wachstum wieder anziehen.“

Endlich könnte auch der lang erwartete Aufrüstungszyklus anstehen, in dem die Unternehmen beispielsweise ihre Computer- und Softwareausstattung auf den neuesten Stand bringen, sagt Chefstratege Tobias Levkovich von Citigroup Smith Barney. „Außerdem erhöhen die Telekomfirmen nach drei Einsparungsjahren zurzeit ihre Investitionen. Von beiden Maßnahmen sollte Cisco profitieren.“ Der Fachmann rät deshalb zum Kauf der Aktie, bewertet das Anlagerisiko jedoch als hoch.

Ob die steigenden Umsätze allerdings auch einen entsprechenden Nettozuwachs mit sich bringen werden, ist fraglich. „Während des vergangenen Jahres hat Cisco vermutlich wegen der Konjunkturschwäche eine aggressivere Preispolitik benutzt, um die Marktanteile beizubehalten“, sagt Muth. „Aber es gibt keine Gewissheit, dass die Preise wieder zu einem vorteilhafteren Niveau zurückkehren.“

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