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Nach der Übernahme: BASF streicht 3700 Stellen bei Ciba

Der Chemiekonzern BASF streicht beim im April übernommenen schweizer Unternehmen Ciba Spezialitätenchemie 3700 Stellen. Der Abbau soll größtenteils bis Ende 2010 erfolgen.

Wie BASF mitteilte, soll der größte Teil des Stellenabbaus bis Ende 2010 geschafft sein. Von weltweit 55 Ciba-Produktionsstandorten werde bei 23 über eine Schließung oder einen Verkauf nachgedankt. Bis Ende des ersten Quartals 2010 will das Management hierzu eine Entscheidung treffen. Ciba hatte Ende 2008 weltweit knapp 13.000 Beschäftigte, am Ciba-Stammsitz Basel waren es rund 1600.

"Leider sind das für einige unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter keine guten Nachrichten", räumte BASF-Chef Jürgen Hambrecht ein. Der Konzern hat Gespräche mit örtlichen Arbeitnehmervertretern aufgenommen. BASF hatte bereits angekündigt, dass es in einigen Bereichen wie etwa in der Papierchemie deutliche Einschnitte geben werde.

BASF will mit dem Umbau Synergien von mindestens 400 Millionen Euro jährlich ab 2012 erzielen. Bis Ende 2010 sollen bereits Einsparungen von etwa 300 Millionen Euro erreicht werden. Die Integrationskosten bezifferte Hambrecht auf insgesamt 550 Millionen Euro. Etwa 150 Millionen Euro sollen es im laufenden Jahr sein. Über nicht-zahlungswirksame Ergebniseinflüsse will BASF im Zuge der Veröffentlichung seiner Geschäftszahlen zum zweiten Quartal am 30. Juli informieren.

Im Zuge der Integration werden unter anderem die Papierchemiegeschäfte von BASF und Ciba im neuen Geschäftsbereich Paper Chemicals gebündelt. Dieser hat seinen Sitz in Basel. Die Ciba-Geschäfte mit Beschichtungen (Coatings) sollen in den BASF-Bereich Dispersions & Pigments integriert werden. Die Aktivitäten mit Zusatzstoffen für Kunststoffe gehören künftig zum BASF-Bereich Performance Chemicals. Für das Geschäft mit Wasserchemikalien will BASF bis 2010 eine Strategie entwickeln.

Die BASF hatte im vergangenen Jahr die Übernahme des Schweizer Unternehmens und eine Restrukturierung angekündigt. Im April 2009 wurde die Übernahme der Ciba Holding AG dann vollzogen. Ciba kostete BASF etwa 6,1 Milliarden Franken (3,8 Milliarden Euro). Neben dem US-Katalysatoren-Hersteller Engelhard war Ciba der größte Firmenkauf in der BASF-Geschichte. Mit Ciba wollen die Ludwigshafener vor allem ihr Spezialchemiegeschäft ausbauen. Mit der Spezialchemie lassen sich zumeist höhere Margen erzielen als mit Massenchemikalien. (cl, Reuters, dpa)

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