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Nach Steinbrücks Kritik: Schweiz zitiert deutschen Botschafter ran

Die Schweiz ist sauer: Nachdem Bundesfinanzminister Peer Steinbrück dem Land vorgeworfen hatte, im Kampf gegen Steuerflüchtige nicht mitzuarbeiten, hat der Nationalrat den deutschen Botschafter einbestellt.

Nach dem Vorwurf von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD), Schweizer Banken würden Steuerzahlern in Deutschland bei der Steuerflucht helfen, ist der deutsche Botschafter in Bern einbestellt worden. Der Schweizer Nationalrat sei "unzufrieden" über Steinbrücks Äußerungen, zitierte die Schweizerische Depeschenagentur (SDA) am Mittwoch Außenministerin Micheline Calmy-Rey. Die Regierung habe sie daher beauftragt, gegenüber dem deutschen Botschafter "ihre Überraschung und ihr Missfallen" über Steinbrücks Vorhaltungen zum Ausdruck zu bringen.

Steinbrück hatte am Dienstag auf einer internationalen Konferenz gesagt, die Schweiz gehöre als Steuerparadies auf die Schwarze Liste der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Das Alpenland biete günstige Bedingungen für Steuerhinterziehung und sei nur bei nachgewiesenem Steuerbetrug zur Zusammenarbeit bereit.

Die OECD hatte zuletzt 38 Länder mit einem stark ausgeprägten Bankgeheimnis und niedrigen oder gar keinen Steuern geführt. Aber nur drei stehen bisher auf der "Schwarzen Liste" der Organisation, weil sie jegliche Information über ihren Finanzsektor verweigern: Andorra, Liechtenstein und Monaco. (kk/AFP)

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