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Nachruf: Unser Börsenmann

Daniel Rhée-Piening ist tot. Er war der Banken- und Börsenkenner der Wirtschaftsredaktion dieser Zeitung. Daniel Rhée-Piening wusste, wie die Geschäfte rund ums große und kleine Geld funktionieren und wie die Börse tickt.

Über das Geschehen auf dem Parkett hat er bereits geschrieben, als die Händler an der Berliner Börse noch im alten IHK-Gebäude an der Hardenbergstraße arbeiteten. Das ist längst Vergangenheit. Selbst das Holz des Börsenparketts ist inzwischen versteigert worden.

Fast 27 Jahre lang war Daniel Rhée-Piening beim Tagesspiegel angestellt, mehr als sein halbes Leben – zunächst als Volontär, nach einem Jahr als Redakteur. In Berlin hatte der gebürtige Kölner eine Heimat gefunden, hier legte er sein Volkswirtschafts-Diplom an der Freien Universität ab, hier lebte er mit seiner Frau. Seine zweite Liebe gehörte der Türkei. Wann immer er konnte, flog er dorthin und verbrachte Zeit auf seinem Boot, um braungebrannt, fröhlich und erholt in die Redaktion zurückzukehren.

Daniel Rhée-Piening hat die Entwicklung dieser Zeitung – und der Berliner Wirtschaft – wie kaum ein anderer miterlebt und begleitet. Seine Erfahrungen hat er gern mit anderen geteilt. Kollegen haben bei ihm immer ein offenes Ohr gefunden. Und auch Leser konnten sich jederzeit an ihn wenden. Nur Aktientipps haben sie von ihm vergeblich erhofft: „Glauben Sie, ich säße noch hier, wenn ich das wüsste?“, sagte er in diesen Fällen lachend. In der Nacht zu Montag ist Daniel Rhée-Piening im Alter von 52 Jahren gestorben – völlig überraschend und viel zu jung. Er wird uns fehlen. Die Redaktion

Die Redaktion

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